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Löscharbeiten im Golf von Mexiko

Foto: Gerald Herbert/AP/dapd

New Orleans/Washington - Die Ölplattform, auf der sich am Donnerstag eine Explosion ereignet hat, steht nicht mehr in Flammen. "Das Feuer ist gelöscht", sagte ein Sprecher der US-Küstenwache am Donnerstagabend (Ortszeit). Es gebe entgegen ersten Annahmen auch keinen Hinweis auf einen Ölschleier im Meer. Zuvor gab es der Regierung zufolge Berichte über einen etwa 1,6 Kilometer langen Ölfilm nahe der Bohrinsel.

Einen Tag nach der neuen Explosion bestand weiter Unklarheit über die Ursache. Die zuständige US-Behörde für Ozean-Energieförderung kündigte eine Untersuchung an. Auf der vom Unternehmen Mariner Energy betriebenen Plattform "Vermillion 380 A" war nach der Explosion am Donnerstagmorgen (Ortszeit) ein Feuer ausgebrochen, das nach rund vier Stunden gelöscht werden konnte. Alle 13 Arbeiter wurden weitgehend unverletzt aus dem Wasser geborgen.

Ursache unklar

Die Ursache der Explosion vom Donnerstag war zunächst unklar. Die Betreiberfirma Mariner Energy, die ihren Sitz in Houston (Texas) hat, kündigte Untersuchungen an. Das Unternehmen fördert nach Medienberichten in der Region vor der Vermillion Bay an der Küste Louisianas Rohöl und Erdgas aus insgesamt sieben Bohrlöchern. Die Förderung sei nach der Explosion an allen Bohrlöchern gestoppt worden, teilte Mariner Energy der Küstenwache mit.

300 Kilometer von "Deepwater Horizon" entfernt

Der Unfall auf der "Vermillion 380 A" ereignete sich etwa 140 Kilometer von der Küste Louisianas und gut 300 Kilometer von der Stelle entfernt, an der am 20. April die vom britischen Ölriesen BP betriebene Plattform "Deepwater Horizon" explodiert war. Bei dem bisher größten Ölunfall der Geschichte starben elf Menschen, schätzungsweise 660.000 Tonnen Öl strömten ins Wasser, bevor das Leck schließlich nach und nach abgedichtet werden konnte. 

Dauerhafter Verschluss

BP bereitet derzeit die endgültige Versiegelung des Öl-Reservoirs etwa 4.000 Meter tief im Meeresboden vor. Ingenieure haben am Donnerstag eine temporäre Verschlusskappe von der geborstenen BP-Ölquelle entfernt. Anschließend soll das defekte Absperrventil vom Meeresgrund geborgen werden, das ein Austreten von Öl aus der Quelle eigentlich hatte verhindern sollen. Ihm kommt ihm bei den Untersuchungen des Unglücks eine Schlüsselrolle zu. Danach sollen die letzten 15 Meter der begonnen Entlastungsbohrung bewältigt werden. Die Ingenieure wollen anschließend Schlamm und Zement in die Quelle pumpen, um diese dauerhaft zu verschließen.

Anders als die "Deepwater Horizon" operierte die Plattform "Vermillion 380 A" in relativ flachem Wasser, es ist nach Angaben des US-Innenministeriums nur gut 100 Meter tief. Damit könnte eine Ölpest auch weitaus leichter bekämpft werden als im Fall der "Deepwater Horizon" mit einem Leck in 1.500 Meter Tiefe, erläuterten Experten.

Börse nur kurz instabil

Die Broker in New York zuckten nur im ersten Moment zusammen, als sich die Nachricht von der Explosion verbreitete. Die Anspannung löste sich schnell. BP hatte zwischenzeitlich mehr als die Hälfte seines Marktwerts eingebüßt - am Donnerstag lag die Aktie leicht im Plus, genauso wie die Papiere der Rivalen Chevron und Shell. Unter den großen Ölkonzernen büßte nur Marktführer ExxonMobil minimal ein. Selbst der Betreiber der jetzt verunglückten Ölplattform, Mariner Energy, verlor nur zwei Prozent an Wert.

Westlich der "Deepwater Horizon"

Der Unfall ereignete sich etwa 140 Kilometer vor der Küste Louisianas - und gut 300 Kilometer von der Stelle entfernt, an der am 20. April die vom britischen Ölriesen BP betriebene Plattform "Deepwater Horizon" explodiert war. Damals starben elf Menschen, schätzungsweise 660.000 Tonnen Öl strömten ins Wasser, bevor das Leck schließlich abgedichtet werden konnte.  BP bezifferte die Kosten für die Beseitigung der Ölpest mittlerweile auf acht Milliarden Dollar. Das Leck an der Ölquelle in rund 1.500 Metern Tiefe soll in zwei Wochen endgültig verschlossen werden. (Reuters/APA)