Linz - Ein geplanter Franz-Xaver-Gruber-Weg in Hochburg-Ach im Bezirk Braunau, dem Geburtsort des Komponisten von "Stille Nacht", sorgt für Aufregung in Oberösterreich, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten".

Das mit 450.000 Euro veranschlagte Projekt nach einer Idee des Künstler Hubert Flörl - sechs etwa drei Meter hohe Skulpturen sind vorgesehen - erscheint Kritikern als zu groß dimensioniert.

Laut Artikel zahlt die Gemeinde Hochburg-Ach 50.000 Euro, 58.000 Euro die Leader-Region Oberinnviertel-Mattigtal. Landeshauptmann Pühringer habe rund 140.000 Euro zugesagt, hinzu kämen Sponsorengelder. In den Gesamtkosten seien neben der Errichtung des Weges auch Grundablösen enthalten. Die bayerische Nachbargemeinde Burghausen unterstützt das Projekt zwar mit 50.000 Euro, Bürgermeister Hans Steindl räumte aber ein, er selbst hätte einen landesweiten Künstler-Wettbewerb ausgeschrieben.

Gerhard Haring, Obmann der Franz-Xaver-Gruber-Gemeinschaft in Hochburg-Ach, verteidigte die Vorgangsweise: Die künstlerische Gestaltung der Skulpturen sei die Idee von Hubert Flörl gewesen, außerdem sei die Finanzierung gesichert. Auch Bezirkshauptmann Georg Wojak stellte sich hinter das Projekt.

Anderswo regt sich Kritik: Thomas Stadler, Vorsitzender der Kunstinitiative Kreisverkehr in der Salzburger "Stille Nacht"-Gemeinde Oberndorf, findet den Weg "zu gigantisch und zu teuer". Außerdem vermisse er eine öffentliche Ausschreibung. Der Zeitgeschichtler Andreas Maislinger hält die Skulpturen ebenfalls für zu monumental. Ihn würde eher die "Stille Nacht"-Kapelle in Oberndorf durch ihre gefühlvolle Zurückhaltung bezaubern. (APA)