"Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner zählt seine Zeitung nicht zu den "Krawallblättern". Anlass für diese Feststellung ist die Kritik des Generalsekretärs des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Gerald Grünberger, an solcherart titulierten Boulevardformaten. "Genauso gut könnte man die VÖZ-Zeitungen als 'Kukident-Blätter' bezeichnen", sagte Fellner zur APA. Fakt sei, dass die beiden nicht zum VÖZ gehörenden Gratiszeitungen "Heute" und "Österreich" zu den Gewinnern in Werbung und Auflage gehören würden.

Fellner findet die Auseinandersetzung "dumm", wie er wörtlich sagte. Vertreter des Boulevardjournalismus sind seiner Ansicht nach außerdem auch im heimischen Zeitungsverband, der die Kaufzeitungen vertritt, zu finden: "Wenn es in diesem Land ein Krawallblatt gibt, dann ist das die 'Kronen Zeitung' und nicht wir."

"Zitate erfunden" versus "autorisiert"

Für mediales Aufsehen hatte zuletzt auch ein Disput zwischen Innenministerium und "Österreich" gesorgt. Der Sprecher von Ressortchefin Maria Fekter hatte am Dienstag in einer Aussendung behauptet, "Österreich" habe für ein Fekter-Interview "Zitate erfunden". Fellner weist dies zurück: Das Interview sei autorisiert gewesen und "zahlreiche Korrekturen der Frau Minister" seien eingeflossen. Einzig über Titel und Unterzeile, in denen der Inhalt zusammengefasst wurde, könne man streiten, so Fellner. Diese seien aber auch nicht als Zitat verwendet worden. Fellner will nun rechtliche Schritte ergreifen, "weil der Eindruck erweckt wurde, dass da ein Interview erfunden wurde". (APA)