Set-Top-Boxen und Blu-ray-Player sind die Wachstumstreiber im aktuellen deutschen Markt für Consumer Electronics (CE). Künftige Hoffnungsträger wie 3D-Geräte und Hybrid-TV werfen derzeit noch Fragen nach adäquatem Content und akzeptablen Bezahlmodellen auf. Als Vertriebskanal ist das Internet weiter auf dem Vormarsch. Zu diesen Ergebnissen kommt die heute, Mittwoch, vorgestellte Deloitte-Studie "Die Zukunft der digitalen Consumer Electronis 2010". Die zentrale Herausforderung für die Branche liegt in einer reduzierten Komplexität und Optimierung der Bedienfreundlichkeit für Verbraucher.

Vor allem die Vernetzung der Geräte wird eine immer größer Rolle spielen und gilt als Megatrend. "Bei allen technischen Neuerungen erwarten Kunden Flexibilität, also dass sie mit möglichst vielen Geräten, möglichst überall auf gewünschte Dienste und Anwendungen zugreifen können", erklärt Klaus Böhm, Director Media bei Deloitte. "Größte Herausforderung für die Anbieter ist eine verbesserte Bedienfreundlichkeit von Geräten und Lösungen. Gerade in der älteren Käufergruppe ist, anders als bei der Qualität, nur etwa die Hälfte mit Bedienungsanleitung und Bedienlogik der Geräte zufrieden."

3D noch in den Startlöchern

3D-Entertainment gehört zu den großen Trends, steht aber laut Studie noch in den Startlöchern. Das Interesse ist da. Noch in diesem Jahr wird Schätzungen zur Folge die 100.000er-Marke beim Fernseh-Verkauf überschritten. Es mangele jedoch noch an Content. Auch wird erwartet, dass aufgrund der hohen Produktionskosten für 3D-Inhalte Free-TV-Sender noch ein paar Jahre auf 3D-TV verzichten werden. "Wir sehen dieses Angebot eher bei Pay-TV, denn Umfragen haben ergeben, dass Kunden bereit sind für den Service zu bezahlen. Free-TV wird abwarten, bis ausreichend 3D-Fernseher verkauft wurden", so Böhm.

Während bis Ende 2010 rund 5,9 Millionen 3D-Endgeräte verkauft wurden, wird bis 2015 von einem Absatz von ca. 76 Mio. ausgegangen. Unter zunehmenden Absatzproblemen leiden hingegen MP3-Player, Spielekonsolen und Digitalkameras. "All-in-one-Geräte wie das Handy sind hierbei für den Kunden oft die bessere Alternative", erklärt Böhm. (pte)