New York - Rafael Nadal hat am Dienstag bei seinem ersten Auftritt bei den US Open standesgemäß Kurs in Richtung des erhofften ersten Titels genommen. Der topgesetzte French-Open- und Wimbledon-Sieger rang in der Night Session im Arthur-Ashe-Stadion den Russen Teimuras Gabaschwili mit 7:6(4),7:6(4),6:3 nieder und ersparte sich damit Überstunden nach Mitternacht. Novak Djokovic hatte hingegen einen harten Arbeitstag gegen seinen serbischen Landsmann Viktor Troicki.

"Für mich ist es ein aufregendes Comeback auf diesem Centercourt. Es ist immer schön für mich, hierher zurückzukehren", streute Nadal den 22.000 begeisterten Zuschauern noch auf dem Platz Rosen, ehe er handsignierte Bälle in die Menge schoss. Nadal war vor allem mit seinem Service zufrieden. "Mein Aufschlag hat heute gut funktioniert. Es ist nicht mein bester Schlag, daran arbeite ich die ganze Zeit. Wenn ich eines Tages hier gewinnen will, ist das Service ein Schlüssel dazu." Nadal, der mit dem ersten Triumph bei den US Open seinen Karriere-Grand-Slam vollenden möchte, trifft nun auf den Usbeken Denis Istomin.

Nicht weniger als 3:40 Stunden verbrachte Novak Djokovic in der Hitze des Tages im größten Tennis-Stadion der Welt, ehe er sich gegen Troicki nach 1:2-Rückstand 6:3,3:6,2:6,7:5,6:3 durchsetzte. Einen Tag nach Robin Söderling (SWE-5) gegen Andreas Haider-Maurer stand als diesmal die Nummer 3 des Turniers vor dem Aus. Die große Überraschung ist aber auch nach dem zweiten Tag des vierten Grand-Slam-Turniers noch nicht passiert.

Für Djokovic, der schon oft wegen Konditions- bzw. Atemproblemen in Schwierigkeiten war oder gar aufgeben hatte müssen, war es eine schöne Bestätigung, gerade an einem der heißesten Tage der vergangenen Jahre in Flushing Meadows. Djokovic schnappte wieder einige Male auffällig nach Luft, am Ende hatte er aber doch den längeren Atem.

"Ich war schon in solchen Situationen, habe viele lange Matches in schwierigen Bedingungen gespielt", meinte der Australian-Open-Sieger 2008. "Man bekommt ein bisschen die Panik, wenn man sich physisch nicht so gut fühlt. Das sind sehr herausfordernde Momente für einen Athleten."

Schwierigkeiten hatten auch seine Landsfrau Jelena Jankovic und die Russin Swetlana Kusnezowa, doch sie packten bei brütender Hitze rechtzeitig ihre Kämpfer-Qualitäten aus. Die als Nummer 4 gesetzte Jankovic rang die Rumänin Simona Halep mit 6:4,4:6,7:5 nieder, Kusnezowa, die Siegerin von 2004, hatte mit der bald 40-jährigen Kimiko Date Krum beim 6:2,4:6,6:1 mehr Mühe als ihr lieb war.

Immerhin durften die Protagonisten zwischen zweitem und dritten Satz eine zehnminütige Pause nehmen. Die Hitze-Regel war in Kraft gesetzt worden, sie gilt, wenn das Thermometer schon vor Matchbeginn bei 30,1 Grad Celsius steht.

Schon etwas kühler war es für Maria Scharapowa, die Siegerin von 2006. Dennoch benötigte auch sie gegen die Australierin Jarmila Groth drei Sets (4:6,6:3,6:1). Große Namen sind noch nicht ausgeschieden, aber mit Marcos Baghdatis (gegen Arnaud Clement/FRA) immerhin die Nummer 16, bei den Damen mit Li Na die Nummer 8.

Erst kurz vor 01.00 Uhr morgens in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) vollendete die topgesetzte Caroline Wozniacki gegen Chelsey Gullickson (USA) das Tagwerk. Die Dänin machte gegen die US-Wildcard-Spielerin kurzen Prozess, siegte nach einer Stunde mit 6:1,6:1. (APA)