Wien - Der börsenotierte Hotel- und Büroimmobilienentwickler Warimpex ist im ersten Halbjahr 2010 in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat einen Nettogewinn von 3,7 Mio. Euro erzielt - nach einem Verlust von 98,6 Mio. Euro im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dies entspricht einem Gewinn von 0,08 Euro je Aktie, nach einem Verlust von 2,62 Euro je Aktie in der Vorjahresperiode.

"Wir haben nach den Monaten der Krise erstmals wieder Grund gefasst - die Geschäfte haben sich in den vergangenen zwei Quartalen deutlich verbessert: Die Hotels beginnen wieder, sich zu füllen - sowohl im Bereich Tourismus als auch im Bereich Geschäftsverkehr und Konferenzen", gab Warimpex-Chef Franz Jurkowitsch heute, Dienstag, Entwarnung.

Auch die EBIT-Werte hätten heuer in den ersten sechs Monaten deutlich ins Positive gedreht. Das operative Ergebnis verbesserte sich von minus 82,6 auf plus 13,4 Mio. Euro. Bereits im ersten Quartal d. J. hatte sich das EBIT auf 2,9 (-7,3) Mio. Euro verbessert, das Periodenergebnis war aber noch mit -0,7 (-10,3) Mio. Euro weiter negativ gewesen.

Zum Halbjahr legten die Erträge aus dem Verkauf von Projektgesellschaften um 36 Prozent auf 3,1 Mio. Euro zu. Die Umsatzerlöse stiegen um 25 Prozent auf 47,1 Mio. Euro. "Das Geschäftsmodell greift, die Märkte kommen wieder", so Jurkowitsch. Die Auslastung normalisiert sich. "Wenn die Auslastung auf 80 Prozent oder darüber steigt, dann ist es wichtig, sie zu halten und die Preise zu erhöhen", erläuterte Jurkowitsch. Mit Preisen auf Vorkrisenniveau sei "spätestens 2012, aber zum Teil durchaus schon 2011" zu rechnen.

Zuversicht für das Gesamtjahr

Zuversicht prägt auch den Ausblick: "Das zweite Halbjahr ist immer besser als das erste - die Zahlen für Juli und August sind sehr ermutigend", so der Unternehmenschef.

Im dritten Quartal könne man von einer Fortsetzung des positiven Trends ausgehen. Das vierte Quartal sei immer sehr stark im Hinblick auf Konferenzen und Präsentationen. "Wir sehen das auch schon an den Vorbuchungen", betonte Vorstand Georg Folian. Im gesamten zweiten Halbjahr sei wieder mit einem zweistelligen Umsatzzuwachs auf über 100 Mio. Euro zu rechnen. "Wir rechnen auch damit, dass wir die Gewinnsteigerungen betreffend EBIT und EBITDA fortsetzen können", so Jurkowitsch.

Zur Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG, die mehrheitlich den beiden Unternehmensgründern und Vorständen Jurkowitsch und Folian gehört, zählten zum Halbjahr 21 Hotels mit (anteilsbereinigt) 3.421 Zimmern sowie Büro- und Gewerbeimmobilien.

Es finde eine Normalisierung statt, wenn auch uneinheitlich - in Deutschland, Frankreich und Polen laufe es besser, demgegenüber seien Rumänien und Sekundärstädte in Russland hinten nach. Prag genieße eine Sonderstellung, zur Zeit gebe es ein "punktuelles Überangebot an Hotels".

Auch im Segment Development gibt es positive Signale. Im zweiten Quartal erhielt die Warimpex die Baugenehmigungen für das Hotel Kempinski im Wiener Palais Hansen und für ein Bürohaus in Warschau. Entspannung ist auch bei den Verkäufen in Sicht: "Seit dem Frühjahr beginnen die Banken, gewerbliche Immobilien wie Bürohäuser und Shopping-Center zu finanzieren - die Zahl der Transaktionen nimmt wieder zu", so Jurkowitsch.(APA)