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27.000 Menschen sind bis jetzt in den 20 Notunterkünften in der Region untergebracht.

Foto: Reuters/Stringer

Jakarta - Ein erneuter Ausbruch des indonesischen Vulkans Sinabung hat tausende weitere Menschen in die Flucht getrieben. Die Zahl der Menschen, die in Notunterkünften Schutz suchten, stieg am Montag von 18.000 auf 27.000. Der Ausbruch war noch heftiger als der am Vortag und verursachte eine Rauch- und Aschewolke, die den Flugverkehr auf der indonesischen Insel Sumatra beeinträchtigte.

Der erneute Ausbruch des Sinabung im Norden von Sumatra habe sich um 6.30 Uhr (Ortszeit; 1.30 Uhr MESZ) ereignet und etwa eine Viertelstunde lang gedauert, erklärte der für die Regierung arbeitende Vulkanologe Agus Budianto. Die Erschütterungen waren demnach noch stärker als am Sonntag, als der 2.460 Meter hohe Vulkan erstmals seit rund 400 Jahren ausgebrochen war. Da der bis dahin letzte Ausbruch des Sinabung so lange her sei, sei es schwierig vorauszusagen, wie lange und heftig der jetzige werde, führte Budianto aus. Es bestehe aber die Hoffnung, dass die jüngsten beiden Ausbrüche den Druck in dem Vulkankrater deutlich verringert hätten.

Rauch und Asche

Der Sinabung spuckte eine dunkle Rauch- und Aschewolke in den Himmel. Anrainer klagten über einen starken Schwefelgeruch. Das Fernsehen zeigte, wie Lava aus dem Krater floss. Anrainer des Vulkans flohen in Autos und Lieferwagen oder auch zu Fuß aus dem Gebiet.

Mittlerweile seien etwa 27.000 Menschen in den 20 Notunterkünften in der Region untergebracht, erklärte der Sprecher der Katastrophenschutzbehörde, Proyadi Kardono. Die Zahl werde wohl auf 34.000 Menschen ansteigen, da so viele Menschen in einem Umkreis von sechs Kilometern rund um den Sinabung leben. Die Behörden riefen alle Anwohner auf, diese Gefahrenzone vorerst zu verlassen. Da der Vulkanausbruch in dem Gebiet Asche und Geröll niedergehen lasse, denke derzeit niemand an eine Rückkehr, erklärte Kardono.

Indonesien liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, dort stoßen gleich mehrere Kontinentalplatten aneinander. Diese sind ständig in Bewegung und lösen so Erdbeben oder Vulkanausbrüche aus. In Indonesien gibt es mit rund 70 so viele aktive Vulkane wie in keinem anderen Land. (APA)