Graz - Das lange Warten der Wiener Austria auf den 22. Titel hat am Sonntag nach zehnjähriger Wartezeit ein Ende gefunden. Die Freude über die erste Meisterwürde seit 1993 war natürlich groß. Nicht nur bei Christoph Daum, der nach dem VfB Stuttgart und Besiktas Istanbul nun auch die Violetten aus Wien zum Titel führte, sondern auch bei den zahlreich nach Graz gereisten Fans. Die Austria-Spieler trugen den Erfolgscoach auf den Schultern vom Platz und verpassten ihm auch eine ordentliche Sektdusche.

Sektdusche für den Trainer

"Das ist mir an einem solchen Tag sch...egal", lachte der Deutsche, der diesen Tag wie allen anderen Austrianer in vollen Zügen genoss. "Für mich ist jeder Titel etwas Besonderes und ich freue mich mit allen, die sich mit der Austria identifizieren". In einem Punkt war er allerdings enttäuscht. "Dass bei einem solchen Spitzenspiel das Stadion nicht ausverkauft ist, das tut weh", sagte der Deutsche angesichts der 8.730 Zuschauer im Schwarzenegger-Stadion.

Spielfeld gestürmt

Dafür sorgten viele der mitgereisten Austria-Fans nach Matchende für eine ausgelassene Stimmung. Rund 500 von ihnen stürmten - zum Großteil mit nackten Oberkörpern - auf das Spielfeld, wobei ihnen die Ordner hilflos gegenüberstanden, und feierten dort mit Schals, Transparenten und lautstarken Jubelgesängen den vorzeitigen Titelgewinn.

Rekordvorsprung im Visier

Die Wiener haben nun 21 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten GAK und befinden sich damit auf Rekordkurs. Fünf Runden vor Schluss liegen sie jedenfalls bereits vor der aktuellen Bestmarke von Sturm Graz aus der Saison 1997/1998, als die Steirer mit 19 Punkten Vorsprung triumphiert hatten.

Double als Draufgabe

Ein Ziel hat Daum erreicht, doch damit hat er noch nicht genug. Schließlich möchte er noch den Cupsieg und somit das Double und natürlich schielt er auch bereits in Richtung Champions League-Qualifikation (im August). In der T-Mobile-Bundesliga konzentriert sich nun natürlich das Hauptinteresse auf den Kampf um den zweiten Platz, der ja ebenfalls einen Platz in der Qualifikation für die Champions League bedeutet. Mit dem GAK (47 Punkte), Pasching (46) sowie Salzburg und Sturm Graz (je 45) kommen noch vier Klubs dafür in Frage. (APA)