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Weites Land, große Seen und schneebedeckte Gipfel, ideales Siedlungsgebiet trotz konservativen Südens, trotz Bibeln, Schrotflinten und Natives mit archaischen Riten: Bayern ist ein Wahnsinn, ein Eldorado.

Kein Wunder also, dass sich das Land von Zugspitze bis Unterfranken so gerne in das Land mit den Cowboys und Indianern wegträumt. Am Samstagabend ist es wieder so weit: Dort, wo im Sendeschema des Bayerischen Fernsehens "Kultur- und Filmkunst" steht, ist alles mit alten Western vollgepflastert.

Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Man könnte sagen, das Land von CSU und Hans Söllner versucht eine Analogisierung seiner ruralen Identität in den Sehnsuchtsräumen des Wilden Westens. Oder halt, dass das Heimatgefühl so stark ist, dass es auch noch im Wilden Westen funktioniert. Dahoam beim "Bullen von Tölz" ist es ja auch nicht anders, als dass der Sheriff falsche Prediger und korrupte Großgrundbesitzer ins Kittchen bringen muss.

Foto: ORF

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Diese Woche sind wieder nicht die herausragendsten Klassiker im Programm: Immerhin darf ein rastloser Glenn Ford seine Maria Schell im Epos "Cimarron" gleich mehrmals verlassen. Immerhin findet Burt Reynolds' Schnauzbart im Wilden Mexiko und an der Seite von Raquel Welch seine wahre Heimat (Film "100 Gewehre"), bevor Regisseur John Ford die Kavallerie unter John Wayne als Höhepunkt des Abends den "Letzten Befehl" ausführen lässt.

Foto: Archiv

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Wer sich die ganze Strecke durchgehend ansieht, ist schon ein ziemlicher Freak. Aber es ist verdammt gut, zu wissen, dass noch jemand da draußen ist, der die alten Dinger regelmäßig spielt. Und damit tatsächlich auch noch irgendetwas über das eigene Land aussagt.

Oisdann, Westernfreunde, o'zapft is. (Alois Pumhösel/DER STANDARD, Printausgabe, 28./29.8.2010)

Foto: AP/Christof Stache