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11.000 Leute nehmen in der Arena von Ankara Platz.

Foto: APA/AP/Stavrakis

Wien/Istanbul - Ohne zahlreiche NBA-Stars beginnt am Samstag in der Türkei die Basketball-Weltmeisterschaft 2010. Titelverteidiger Spanien ist von Absagen ebenso betroffen wie die USA, die keinen Olympiasieger von 2008 im Aufgebot haben. Dennoch zählen diese beiden Teams zu den absoluten Favoriten des Turniers.

Titelverteidiger Spanien

Für Spanien geht es in der Türkei einerseits um die Titelverteidigung, andererseits auch darum, eine stolze Serie fortzusetzen. Die Iberer haben seit 2006 bei jedem Großereignis eine Medaille geholt. Gold bei der WM vor vier Jahren folgten Silber bei der Heim-EM 2007 und bei Olympia 2008 sowie der Gewinn der EM 2009. In der Türkei nicht dabei sein wird neben Topstar Pau Gasol (L.A. Lakers) auch Jose Manuel Calderon (Toronto Raptors). Letzterer musste verletzungsbedingt aus dem Kader entlassen werden.

Neues US-Team

Überhaupt nichts mit dem Team von Peking 2008 haben die USA bei der WM gemeinsam. Keiner der Spieler, die vor zwei Jahren Olympiagold geholt haben, ist in der Türkei dabei. Kobe Bryant (Lakers) hat ebenso abgesagt wie das neue "Dreigestirn" der Miami Heat - Dwyane Wade, LeBron James, Chris Bosh - oder Dwight Howard (Orlando Magic). Die USA, zuletzt 1994 Weltmeister, werden somit von Jungstar Kevin Durant (Oklahoma City Thunder) angeführt, der einer von sechs Spielern des Jahrgangs 1988 im Zwölf-Mann-Kader ist. Lamar Odom (Lakers) und Chauncey Billups (Denver Nuggets) sind die Routiniers.

Griechenland und Serbien mit Chancen

Mit Titelchancen sollten auch Vize-Weltmeister Griechenland und der EM-Zweite von 2009, Serbien, ins Turnier gehen. Diesbezüglich blieb freilich abzuwarten, welche Sanktionen der Weltverband (FIBA) nach der wüsten Schlägerei vergangene Woche während eines Vorbereitungsspiels zwischen den beiden Teams verhängt.

Die Serben würde eine Sperre von Nenad Krstic (Oklahoma) wohl hart treffen. Der Center hatte während des Tumults sogar einen Sessel geschleudert und den Griechen Yannis Bouroussis verletzt. Wie schon bei der EM 2009 gehört Nemanja Bjelica, ehemaliger Spieler der Traiskirchen Lions, dem Kader Serbiens an.

Große Erwartungen in Türkei

Groß sind die Erwartungen natürlich im Gastgeberland selbst. Das Erreichen des Semifinales gilt als Minimalziel. Ersan Ilyasova (Milwaukee Bucks) will eine Medaille holen. Von ihren Stars müssen die Türken lediglich auf den verletzten Mehmet Okur (Utah Jazz) verzichten. Zu beachten sein wird überdies Argentinien, das als Nummer eins der FIBA-Weltrangliste ins Turnier geht.

Slowenien mit Potenzial

Vor allem wegen des starken Backcourts mit Goran Dragic (Phoenix Suns), Beno Udrih (Sacramento Kings) und Jaka Lakovic (FC Barcelona) könnte Slowenien das Zeug zum Überraschungsteam haben. Andererseits fehlen dem EM-Vierten von 2009 mit Matjaz Smodis und Erazem Lorbek zwei "big men".

Weitere Abwesende

Weitere Stars, die neben jenen der USA bei der WM "Auszeiten" nehmen: die Franzosen Tony Parker (San Antonio Spurs) und Joakim Noah (Chicago Bulls), der Deutsche Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks), der Argentinier Manu Ginobili (San Antonio) sowie der Russe Andrei Kirilenko (Utah).

24 Teams in vier Sechsergruppen

In der Vorrunde spielen 24 Teams in vier Sechsgruppen. Die jeweils ersten vier Mannschaften erreichen das Achtelfinale, ab dem es im K.o.-System weitergeht. Der Weltmeister, der am 12. September gekürt wird, ist automatisch für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert. (APA)

Gruppeneinteilung:

Gruppe A
 
Angola
Argentinien
Australien
Deutschland
Jordanien
Serbien

Gruppe B

Brasilien
Kroatien
Iran
Slowenien
Tunesien
Vereinigte Staaten

Gruppe C

China
Elfenbeinküste
Griechenland
Puerto Rico
Russland
Türkei

Gruppe D

Frankreich
Kanada
Libanon
Litauen
Neuseeland
Spanien