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Laut einem Medienbericht zieht sich BP wegen seines angeschlagenem Rufs aus dem Bieterrennen zurück.

Foto: APA/EPA/Will Rose

London/Nuuk/Kopenhagen - Der britische Erdölkonzern BP will sich nicht länger am Wettrennen um vermutete Erdöl-Reichtümer in der Nähe von Grönland beteiligen. Ein BP-Repräsentant bestätigte einen Bericht des "Guardian" am Donnerstagabend insofern, als sich der Konzern nicht mehr um grönländische Bohrlizenzen bemüht, wollte aber keine Gründe für die Unternehmensentscheidung nennen.

Der "Guardian" berichtete indes, die durch die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko angeschlagene Reputation des britischen Konzerns habe BP quasi zum Rückzug gezwungen. Anonymen Quellen zufolge legte die Autonomieregierung in Nuuk BP nahe, die Beteiligung an der Erdölsuche in grönländischen Gewässern aus Gründen schlechter Optik nach der Golfkatastrophe fallen zu lassen.

Die Nase vorn im Wettrennen um das unter dem Ozeanboden rund um Grönland vermutete Erdöl hat derzeit die schottische Cairn Energy. Sie führt westlich der nach wirtschaftlicher und in der Folge vollständiger Unabhängigkeit von Dänemark strebenden Insel derzeit Probebohrungen durch. Interesse haben auch andere internationale Konzerne angemeldet, darunter die US-Ölriesen Exxon und Chevron.

Die Suche, bei der bisher nur Anzeichen für Erdölvorkommen in Form von erdgashaltigen Sandschichten entdeckt wurden, wird von der Umweltorganisation Greenpeace von dem in der Nähe der Bohrungen ankernden Schiff "Esperanza" argwöhnisch beobachtet. Die grönländischen und dänischen Behörden haben Greenpeace vor einem Eindringen in die Sicherheitszone um die schwimmenden Bohranlagen ausdrücklich gewarnt. (APA)