Die 16-jährige Kärntnerin Lara Vadlau im Byte dominierte die Konkurrenz von Beginn an und segelte souverän zum olympischen Jugendgold vor Singapur.

Foto: SPH/SPH-SYOGOC

Singapur/Wien - "Die Medaillenzeremonie war echt cool. Wie bei richtigen Olympischen Spielen. Als sie die österreichische Hymne gespielt haben, habe ich mich zusammenreißen müssen, dass mir nicht die Tränen kommen." Erzählt Lara Vadlau, nachdem sie den Lohn für ihre souveränen Vorstellungen umgehängt bekam, die Goldmedaille im Segeln. "Das ist das schwierigste Gebiet, in dem ich je gefahren bin, es gibt starke Strömungen, der Wind ist extrem wechselhaft", sagt die 16-jährige Kärntnerin aus Maria Rain bei Klagenfurt. Gesportelt wurde in einer Jolle namens Byte, "die kann schon bei einer Windstärke umfallen, wenn man nicht aufpasst".

Vadlau gewann drei von zwölf Wettfahrten, das schlechteste Ergebnis war ein neunter Platz, der als Streicher aus der Wertung fiel, am Ende hatte sie 14 Punkte Vorsprung auf die silberne Niederländerin Daphne van der Vaart.

Vadlau begann als Siebenjährige auf dem Wörthersee mit dem Segeln, "und so richtig ehrgeizig geworden bin ich, als ich auf Mehrwindreviere wie den Neusiedler See gekommen bin". Mit neun bestritt sie ihre ersten Regatten, und in den vergangenen beiden Jahren wollte sie nur das eine: sich für die ersten Olympischen Jugendspiele qualifizieren. Das nächste Ziel drängt sich geradezu auf: "Ich will zu den Olympischen Spielen und eine Medaille gewinnen." Vadlau besucht das Sportgymnasium in Klagenfurt. Dort gibt es keine Segelabteilung, "aber ich bekomme für die Regatten frei, solange die schulischen Leistungen in Ordnung sind". Vadlau holte heuer auch den EM-Titel im Byte, mit Kollegin Elli Smolka als Vorschoterin gewann sie Bronze bei der Jugend-WM im 420er. Bis 28. August bleiben die insgesamt 16 österreichischen Jugendsportler noch in Singapur. Am 10. September geht's für Vadlau mit der siebenten Klasse los. "Und dann relaxe ich in der Schule."

Die Kanutin Viktoria Wolffhardt (16/NÖ) gewann am Mittwoch Bronze im Slalom, und Judoka Christine Huck (16/ST), die bereits Bronze im Einzel geholt hatte, war im international gemischten Teambewerb an Bronze beteiligt. Womit es das ÖOC-Team bei der Premiere in Singapur vor dem heutigen Schlusstag, der ohne österreichische Beteiligung auskommen muss, auf insgesamt sechs Medaillen gebracht hat. (Benno Zelsacher; DER STANDARD Printausgabe 26. August 2010)