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Nur auf die Schulter geklopft oder attackiert? Die Darstellungen der Auseinandersetzung zwischen einem Fotografen und SPÖ-Abgeordneten Faul variieren.

Foto: APA/Hans Klaus Techt

Wien - Der SPÖ-Abgeordnete Christian Faul hat am Rande der Sondersitzung des Nationalrats Mittwochnachmittag für einen kleinen Eklat gesorgt. Der steirische Sozialdemokrat eilte auf die Journalisten-Galerie und packte einen Fotografen von hinten am Kameragurt, woraufhin dem Bild-Journalisten der Apparat ans Auge prallte. So weit die von anderen Journalisten bestätigte Darstellung des Fotografen. Faul wiederum betonte, den Fotografen nur am Kameragurt gezupft bzw. ihm leicht auf die Schulter geklopft zu haben.

Faul: "In die Unterlagen gefilmt"

Anlass für die Auseinandersetzung war, dass Faul und einige andere Mandatare sich unzulässig von der Galerie gefilmt bzw. fotografiert sahen. Gegenüber der APA betonte der SP-Mandatar, dass er das Gefühl hatte, ihm und anderen werde in die Unterlagen gefilmt, was gegen den Usus im Hohen Haus sei. Faul war schon vor der Auseinandersetzung mit dem Fotografen zwei Mal auf die Galerie geeilt, um seinem Unmut Ausdruck zu verleihen. Da war es aber bei einem verbalen Austausch geblieben. Gegenüber dem Fotografen habe er nur freundlich auf den Hausbrauch hinweisen wollen.

Parlamentsredakteure protestieren

Die Vereinigung der Parlamentsredakteure protestiert gegen das Verhalten des SP-Abgeordneten Christian Faul bei der Nationalrats-Sondersitzung. Der Abgeordnete habe neben seinem Übergriff auf einen Fotografen auch einen TV-Kameramann vorsätzlich gestoßen, kritisierte Obmann Johannes Huber in einer Aussendung am Mittwoch: "Solche Übergriffe können nicht hingenommen werden; das Verhalten des Abgeordneten ist inakzeptabel." Die Vereinigung der Parlamentsredakteure will die Causa nun mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) besprechen.

Schon in der Vergangenheit für Aufregung gesorgt

Faul gilt im Nationalrat als durchaus streitbar. Im Mai des Vorjahres hatte er für überregionales Aufsehen gesorgt, als er den BZÖ-Mandatar Gerald Grosz wild beschimpft und unter anderem gemeint hatte: "Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drin sein sollte", "Mit Ihrem Intelligenzgrad haben Sie gar keine Berechtigung hier aufzutreten" und schließlich "Sie sind Sternzeichen Krokodil: Große Pappen, kleines Hirn". (APA)