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Höllenposaunen statt Urknall: Gerade als wir gedacht hatten, wir hätten die Vuvuzelas überstanden, tauchen sie an gänzlich unerwarteter Stelle wieder auf.

Foto: AP Photo/Keytone/Dominic Favre

Genf - Die geplanten Budgetkürzungen bei der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN) beunruhigt die Mitarbeiter. Am Mittwoch haben sich einige Dutzend in Genf versammelt, um ihre Sorge über die Zukunft der europäischen Kernforschung zu äußern. Betroffen wäre auch der Teilchenbeschleuniger LHC.

Zahlen und Aussichten

"Forschung ohne Budget, Europa ohne Zukunft", konnte man bei der Protestversammlung auf Spruchbändern lesen. Ursache für die Warnungen sind das Budget für 2011 und der Finanzplan 2013 bis 2015. Mehrere am CERN beteiligte Staaten wollen ihre Budgets für das Forschungszentrum senken.

Überdies sieht der Finanzplan eine Reduktion der Mittel von umgerechnet 368 Millionen Euro zwischen 2011 und 2015 vor. Einige Länder würden gern noch mehr sparen, sagte Gianni Diroma, Präsident der CERN-Mitarbeitervereinigung. "Wir sind nicht vor weiteren Kürzungen geschützt."

Die Protestversammlung des CERN-Personals fand auf einer Wiese vor jenem Gebäude statt, in dem das Finanzkomitee der Forschungsorganisation untergebracht ist. Das Komitee wird im September erneut zusammenkommen, um über die finanziellen Mittel zu diskutieren.

Verlangsamter Beschleuniger

Die CERN-Mitarbeiter sind über die Budgetkürzungen deshalb so beunruhigt, weil diese auch die Forschung mit dem Teilchenbeschleuniger LHC beeinträchtigen würde. Erhält das CERN weniger Geld, setzen die Mitgliedstaaten den Betrieb des Teilchenbeschleunigers aufs Spiel, befürchten die Forscher. Denn der Beschleuniger wird anfälliger für Pannen, und die Versuche verzögern sich. "Die vorgesehenen Kürzungen werden unsere Beschleuniger verlangsamen", sagte Diroma. (APA/sda/red)