Wien - Die börsenotierte Immobiliengesellschaft conwert Immobilien Invest SE rechnet für heuer mit einem Gewinnsprung durch die Übernahme der Eco Business, der das Ergebnis des vergangenen Jahres mehr als verdreifachen könnte. Das Ergebnis 2010 werde aus heutiger Sicht das Resultat des Vorjahres, des besten der Unetrnehmensgeschichte übertreffen, sagte Vorstandschef Johann Kowar am Mittwoch in Wien. Diese Erwartung betreffe das normale Geschäft, "exklusive Sondereffekte".

Im vergangenen Jahr hatte die Conwert 22,5 Mio. Euro an Nettogewinn gemacht, der Einmaleffekt aus der Übernahme der Eco Business wird nun auf 35 bis 50 Millionen Euro geschätzt.

Für das zweite Halbjahr gebe es für die conwert darüber hinaus eine "extrem starke Verkaufspipeline", es gebe bei den Verkäufen einen "großen Nachholeffekt", sagte Kowar bei der Halbjahrespressekonferenz. Man werde trotz des schwachen Verkaufsergebnisses wim ersten Quartal wie geplant Immobilien für 275 Mio. Euro verkaufen.

Entscheidung über die Form der Integration der Eco Business in den Konzern ist noch keine gefallen - diese soll über eine Fusion oder einen Squeeze-out der Minderheitsaktionäre passieren. Derzeit - zwei Monate vor dem Ablaufen der Nachfrist - hält die conwert knapp 88 Prozent an der Eco Immobilien und hat sich noch nicht für eine Variante entscheiden.

Die Übernahme der Eco wird den Wert des Immobilienportfolios des Konzerns von derzeit 2,6 auf 3,3 bis 3,4 Mrd. Euro steigern, die Eigenkapitalverzinsung soll um rund ein Fünftel steigen. Auch eine Erhöhung der Rendite wird erwartet, sagte conwert-Vorstandsmitglied Claudia Badstöber. Die Eigenkapitalquote werde von derzeit 42 auf 36 bis 37 Prozent zurückgehen.

Während sich die regionale Verteilung kaum verändern wird, wird sich die Verteilung der Nutzflächen durch den Takeover deutlich wandeln: "Bisher hatten wir in der conwert 70 Prozent Wohnungen. Durch die Eco wird dieser Anteil auf etwa 59 Prozent sinken", sagte der conwert-CEO vor Journalisten. Nach zwei oder drei Jahren werde man das Eco-Portfolio aber soweit reduziert haben, dass man wieder bei einem 65-prozentigen Wohnateil angelangt sei. "So ein Wert passt uns gut in unsere Strategie."

Geplante HV später

Die ursprünglich für Ende August geplante Einberufung einer Hauptversammlung sei wegen der hohen Annahmequote des Eco-Angebots nun nicht mehr so dringlich, hieß es. "Wenn wir nur 70 Prozent an der Eco bekommen hätten, hätten wir schnell eine Fusuion anstreben müssen, und dazu ist ein Hauptversammlungsbeschluss nötig." Das sei nicht mehr der Fall. Die geplante HV (in der auch der Aufsichtsrat neu besetzt würde) könnte nun später stattfinden. Für einen ebenfalls anstehenden neuen Rückkaufbeschluss für eigene Aktien könnte man sogar die nächste ordentliche Hauptversammlung abwarten, erklärte Kowar sinngemäß.

Die conwert-Umsätze verloren im Halbjahr um 4 Prozent auf 218,0 (227,9) Mio. Euro, das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 9 Prozent auf 51,7 (47,3) Mio. Euro. Wegen geringerer Verkaufserlöse im ersten Halbjahr und des Wegfalls eines Sondereffekts aus dem Rückkauf einer Wandelanleihe brach der der Cash Profit um 40 Prozent auf 26,8 (44,3) Mio. Euro ein. Die Bewerrtung der Immobilien erhhöte sich geringfügig um 6,2 Mio. Euro. Die Vermietungserlöse stagnierten bei 80,5 (80,3) Mio. Euro, die Umsatzerlöse aus den Dienstleistungen stiegen um 9 Prozent auf 18,9 (17,4) Mio. Euro.

Kowar verweis darauf, dass das Unternehmen eine "kontinuierliche Dividendenpolitik" versprochen habe. Für 2009 waren 25 Cent pro Aktie ausgeschütttet worden.(APA)