Bangkok - Der als "Händler des Todes" bekannte mutmaßliche russische Waffenschmuggler Viktor Bout kämpft in Thailand mit allen juristischen Mitteln gegen seine drohende Auslieferung an die USA. "Die Anschuldigungen sind reine Fabrikationen der USA", verlas Alla Bout am Freitag in Bangkok eine Erklärung ihres inhaftierten Mannes. "Ich habe nie mit Waffen gehandelt." Es gebe zudem keinen Beweis für die Anschuldigungen.

Der 43-jährige Russe hatte ursprünglich schon am Mittwoch den US- Behörden übergeben werden sollen, nachdem ein Gericht zugestimmt hatte. Die Anwälte des russischen Geschäftsmannes verzögern indes die Auslieferung. Unter anderem wollen sie an Regierungschef Abhisit Vejjajiva appellieren, die Übergabe Bouts an die bereits in Bangkok wartenden US-Justizbeamten zu stoppen.

Die USA betrachten Bout als einen der größten Waffenhändler weltweit. Nach Angaben von US-Behörden soll er die radikal- islamischen Taliban in Afghanistan und das Terrornetzwerk Al-Kaida beliefert haben. Bout gilt als Vorbild für den Kinofilm "Händler des Todes" mit Nicolas Cage. Der frühere Militärübersetzer und Inhaber eines Lufttransportunternehmens war im März 2008 in einem Bangkoker Luxushotel verhaftet worden.

Russland versucht seither, ein Gerichtsverfahren gegen Bout in den USA zu verhindern. Der mutmaßliche Waffenhändler steht im Verdacht, auch mit russischen Geheimdiensten Geschäfte gemacht zu haben. Moskaus Außenminister Sergej Lawrow hatte die Entscheidung Thailands als "politisch motiviert" kritisiert. Russland werde alles tun, um Bout wieder in die Heimat zu holen. (APA/dpa)