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Staatspräsident Da Silva und Neymar sind glücklich über den Verbleib des Jungstars.

Foto: Reuters/Whitaker

Sao Paulo/London - Im Land von Rekordweltmeister Brasilien ist das Bleiben von Supertalent Neymar mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Der 18-Jährige Neymar hatte am Donnerstag ein Angebot von Premier-League-Meister Chelsea ausgeschlagen und einen neuen Fünfjahres-Vertrag bei seinem Stammverein FC Santos unterzeichnet. "Die letzte Enstcheidung liegt immer beim Spieler. Ich habe mit meinem Vater und meiner Familie gesprochen und wir haben uns dazu entschieden zu bleiben. Ich glaube, dass ich mich bestens weiterentwickeln kann, denn ich fühle mich hier sehr wohl. Geld allein macht nicht glücklich", begründete der Teamspieler seine Entscheidung.

Neymar de Silva Santos Junior gilt als eines der größten Talente des brasilianischen Fußballs und bestätigte seine erstmalige Einberufung in die Selecao gleich mit einem Treffer im Freundschaftsspiel gegen die USA. Beim FC Santos erzielte er in 45 Einsätzen 14 Tore. Dem FC Chelsea wären seine Dienste immerhin 20 Mio. Euro Wert gewesen. Sein Verbleib in Sao Paulo findet auch seitens Brasiliens Staatsführung Gefallen: Präsident Luiz Inacio Lula da Silva lobte am Montag das "außergewöhnliche" Verhalten des FC Santos und des Spielers: "Es ist wichtig, Stars in der Heimat zu halten."

Anzeige gegen Chelsea geplant

Auf das heftige Werben aus London reagierte man beim FC Santos mit Unverständnis. Vereinsboss Luis Alvara Ribeiro hatte schon zuvor ein Protestschreiben an den Weltverband angekündigt, weil Chelsea den Spieler ohne Erlaubnis weiter kontaktierte. "Wir haben das Angebot offiziell abgelehnt, aber der Klub belagert den Spieler weiter. Das entspricht nicht den ethischen Grundsätzen", sagte der Klubpräsident.

Für die Verantwortlichen des englischen Meisters wohl ein Grund zurückzustecken, denn im September des Vorjahres war Chelsea von der FIFA mit einer einjährigen Transfersperre belegt worden, weil die "Blues" den damals 16-jährigen Franzosen Gael Kakuta vom RC Lens zum Vertragsbruch ermuntert hatten. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne hob die Sanktion im vergangenen Februar nach einer außergerichtlichen Einigung zwischen beiden Clubs auf. (sid/Reuters/APA/red)