Paris - Der französische Autor Pierre Chalmin hat eine Sammlung der größten verbalen Beschimpfungen veröffentlicht, mit denen sich Schriftsteller im Laufe der Geschichte untereinander bedacht haben. Das "Dictionnaire des injures literaires" ("Wörterbuch der literarischen Beschimpfungen", Edition L'Editeur en Septembre) umfasst als Beschimpfte unter anderem die Franzosen Louis-Ferdinand Celine, Louis Aragon, Marcel Proust, Emile Zola und Marguerite Duras sowie die "Ausländer" Joseph Conrad, Edgar Allan Poe und Friedrich Nietzsche.

Chalmin beachtete bei der Auswahl der Eintragungen nach eigenen Angaben drei Kriterien: die Bekanntheit des Beschimpften, die Qualität der Beschimpfung selbst und den skandalträchtigen oder humoristischen Charakter oder die Böswilligkeit der Beschimpfung. So warf Wladimir Nabokov dem polnisch-britischen Autor Joseph Conrad einen "Souvenirladen-Stil" vor, Leon Bloy bezeichnete Zola als "Cretin der Pyrenäen", und Renoir meinte von Celine, er erinnere "an eine Dame, die ihre Regel hat". Pierre Desproge sagte über Marguerite Duras: "Sie hat nicht nur Dummheiten geschrieben, sondern auch Dummheiten verfilmt."

Jules Renard über Nietzsche: "Was ich über ihn denke? Dass es viele überflüssige Buchstaben in seinem Namen gibt." Henry Miller über Edgar Allan Poe: "Ich hasse alles bis zu seinem Namen an ihm. Es ist ein Krähenschrei." Die Brüder Goncourt bezeichneten Verlaine als "Trunkenbold, Päderast und Feigling". Und Jules Renard sagte über George Sand: "Die bretonische Kuh der Literatur." (APA)