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Für die Ausweisung hunderter Roma aus Frankreich wird Präsident Nicolas Sarkozy heftig kritisiert.

Foto: Reuters/Philippe Laurenson

Paris - Ein katholischer Priester, der im Streit um die Massenabschiebung von Roma in Frankreich für einen Herzinfarkt von Staatschef Nicolas Sarkozy gebetet hatte, hat sich für sein Verhalten entschuldigt. "Ich bedauere meine Äußerungen", erklärte Pater Arthur am Sonntagabend. Er wolle nicht Sarkozys Tod, er wolle lediglich, "dass Gott zu seinem Herzen spricht".

Aus Empörung über die umstrittenen Roma-Ausweisungen hatte der Priester Sarkozy den Tod gewünscht. "Ich bitte um Vergebung, doch ich bete dafür, dass (Präsident Nicolas) Sarkozy einen Herzinfarkt bekommt. Ich weiß nicht mehr weiter - mir ist klar, dass das nicht okay ist", sagte Pater Arthur am Sonntag vor Journalisten. Der Priester hatte sich der Hilfe für die Roma gewidmet und sprach von einem regelrechten Feldzug, der seit drei Monaten gegen sie geführt werde.

Aus Protest hatte der Priester dem ihn verliehenen nationalen Verdienstorden an Innenminister Brice Hortefeux zurückgeschickt. Weder der Elyseepalast noch die katholische Kirche in Frankreich wollten sich am Sonntag zu dem Fall äußern.

Sarkozy hatte im Juli nach Ausschreitungen von Roma gegen die Polizei in der Bretagne gesagt, das Verhalten mancher Angehöriger der Minderheit sei "problematisch". Deshalb werde er wilde Lager auflösen und die Betroffenen nach Rumänien und Bulgarien abschieben lassen. Am Donnerstag nahm Frankreich die erste Gruppenabschiebung seit der Ankündigung Sarkozys vor, 86 Menschen wurden nach französischen Angaben von Lyon und Paris aus nach Rumänien geflogen. Am Freitag schickte Frankreich mehr als hundert weitere Roma zurück in ihre Heimat. (APA)