Chicago - Die US-Behörden haben die namhafte Förderbank ShoreBank dichtgemacht. Die Einlagen und Filialen des Geldhauses würden von der Urban Partnership Bank übernommen, teilte die staatliche Einlagensicherung FDIC am Freitag mit. Die in Chicago ansässige ShoreBank war für ihr philanthropisches Engagement bekannt. Das Institut war ins Schlingern geraten, da seine einkommensschwachen Kunden besonders hart von der Rezession getroffen wurden.

Der Bank war es nicht gelungen, sich dringend benötigte Mittel aus dem von der Regierung aufgelegten Bankenrettungsprogramm Tarp zu sichern. Auch milliardenschwere Investitionen der Großbanken Goldman Sachs, Citigroup, JPMorgan und Bank of America sowie des Mischkonzerns General Electric hatten die ShoreBank nicht mehr retten können. Nach Angaben der FDIC hatte das Institut 2,16 Milliarden Dollar an Vermögenswerten und Einlagen in Höhe von 1,54 Milliarden Dollar.

Die prekäre Lage der Bank, die prominente Unterstützer mit guten Verbindungen zur Regierung hatte, hatte in den vergangenen Monaten wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Das Institut hatte sich auf Kredite für einkommensschwache Kunden und die Förderung von Umweltschutzprojekten spezialisiert. Im Ende März abgeschlossenen Quartal verbuchte die Bank einen operativen Verlust von 17,1 Millionen Dollar.

Der Einlagensicherungsfonds übernahm am Freitag sieben weitere Geldinstitute, darunter vier in Kalifornien und zwei in Florida. Damit gingen seit Jahresbeginn 118 US-Banken in Konkurs. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 140, die höchste Zahl seit 1992. 2008 gingen 25 Banken pleite, 2007 nur drei. (Reuters/APA/apn)