Hier wohnt keine Adams Family, bloß früher der Kaiser. Das Teehaus der Bad Ischler Villa ist ein Fotomuseum

Foto: Hofer

Dass man das menschliche Antlitz eines Kaisers ausgerechnet in Fotografien von der Jagd zu finden meint, mag erstaunen. In den zum Teil privaten Fotografien, die das Photomuseum im Bad Ischler Kaiserpark derzeit in einer Sonderausstellung zeigt, rückt der Kaiser Franz Joseph aber doch ganz nah. In dem dunklen, mit edlem Holz und schweren Draperien geschmückten Erkerzimmer im so genannten Marmorschlössl blickt ein gemütlicher Kaiser-Opa in Kniehosen, auf seinem Lieblingspony "Reserl" sitzend, den Besucher an. Die wenigen, gerade für einen Ausflug in die Monarchie (oder aufs Land) ausreichenden Exponate zeigen ihn meistens beim Aufbruch zur Zimnitzjagd. Der Generalplan für die Treibjagd liegt - zu spät für das Wild - zur Einsicht parat. Leibjäger sowie der Kaiserliche Jagdhofleiter umgeben den edlen Schützen.

Prunkvolle Alben, Druckgrafiken und mit Fotoabbildungen versehener Nippes gehören zur ständigen Ausstellung, die die Geschichte der Fotografie (vor allem technisch) dokumentiert. Ein Atelier sowie eine Dunkelkammer sind nachgestellt. (afze/DER STANDARD, Printausgabe, 26./27.4.2003)