Foto: Thomas Rottenberg
Manchmal fragt sich Ernst Hahnbauer, wie die Menschen früher übersiedelt sind. Und zwar in der Zeit, bevor Bananen überall das ganze Jahr verfügbar waren. Denn irgendwann, ist der 33-jährige Möbelhändler sicher, wird es wohl eine Epoche gegeben haben, in der Amateurspediteure nicht einfach im Supermarkt Bananenkisten schnorren konnten.

Denn egal, wo sich der Wiener in Europa umsah: Wer "Umzug" sagt, sagt auch "Banane". Und zwar, "weil die Kisten super stabil sind und ein Format haben, dass man sie auch voll noch tragen kann".

Kein Wunder also, dass der bisher in der hippen Schleifmühlgasse aktive Gebrauchteinrichtungsmann bei seinem ersten eigenen Geschäft nicht lange über den Namen nachdenken musste - und er seine beiden in der Wiener Kettenbrückengasse einander vis-à-vis liegenden kleinen Lokale "Bananas" nannte.

Sein Sortiment - 50er- und 60er-Jahre-Möbel, Goodies und Wohnaccessoirs aus den 70er-Jahren (etwa das angeblich voll funktionstüchtige Telefon im Bild), aber auch Retro-Kleidung - nennt Hahnbauer schlicht "Happystuff".

Woher das Zeug kommt, ist natürlich ein Geheimnis. "Ich fahre relativ oft nach Deutschland, aber auch dort wird es immer schwerer, brauchbare alte Sachen zu akzeptablen Preisen zu bekommen." Wie er die kleinen Teile transportiert, ist aber klar: in Bananenkartons.

Blöde Frage. F.: Rottenberg (DER STANDARD Printausgabe 26/27.4.2003)