Washington (APA/dpa) - Die US-Regierung will nach einem Medienbericht Beschränkungen bei Reisen nach Kuba weiter lockern. Wie die "New York Times" am Dienstag berichtete, sollen Studienaufenthalte und Besuche von religiösen und kulturellen Gruppen in dem kommunistischen Land leichter werden. Ziel seien verstärkte Kontakte von "Mensch zu Mensch" und der Austausch von Erfahrungen, heißt es unter Berufung auf Washingtoner Regierungsbeamte. Das Jahrzehnte alte Handelsembargo gegen das Regime in Havanna soll aber beibehalten werden.   

   Die Zeitung spricht von einer "bedeutenden" politischen Kursänderung. Präsident Barack Obama wolle damit nach den Restriktionen unter der republikanischen Administration George W. Bush an die Politik seines demokratischen Vorvorgängers Bill Clinton anknüpfen. In einem ersten Schritt hatte Obama bereits Beschränkungen bei Verwandtenbesuchen aufgehoben.

Gruppenreisen zum verstärkten religiösen, kulturellen und akademischen Austausch sind bereits seit geraumer Zeit möglich, aber unterliegen strengen Regeln. Das gilt etwa für die Dauer von Studienaufenthalten in Kuba. Obama wolle derartige Bestimmungen lockern, heißt es in dem Bericht. Bisher sind Kuba-Flüge nur aus drei US-Städten - Miami, New York und Los Angeles - möglich. Auch dies soll ausgeweitet werden. Außerdem wolle Obama künftig auch Geldüberweisungen und Spenden aus den USA an Kirchen, Schulen und Menschenrechtsgruppen erlauben.

Unklar ist aber noch, wann diese Erleichterungen bekanntgegeben werden sollen. Es gibt nach Angaben der "New York Times" unterschiedliche Meinungen darüber, ob es sich die Regierung angesichts zu erwartender konservativer Kritik erlauben könne, den Schritt noch vor der Kongresswahl im November zu vollziehen.