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Wunderwerk der Architektur in Kärnten: Günther Domenigs Steinhaus öffnet die Türen für Konzerte.

Foto: EPA/GERT EGGENBERGER

Steindorf - Am Ossiacher See steht eines der weltweit einprägsamsten Beispiele für moderne Architektur. In Österreich bekommt dieses Schlüsselwerk des Dekonstruktivismus nicht die Beachtung, die es verdient. Dabei kommen Besucher aus aller Welt hierher, um sich auf dieses Gebäude, das so viele Wechselwirkungen mit der Kärntner Landschaft aufweist, einzulassen.

Das "Steinhaus" ist Lebenswerk und Manifest des Architekten Günther Domenig, von dem unter anderem das T-Mobile-Gebäude in Wien stammt. Mehr als 22 Jahre hat er daran gebaut, 2008 wurde es eröffnet. Hier hat Domenig seine Formensprache entwickelt und Anspielungen auf Biografisches eingebaut. "Werkstätte für Architektur" hat er sein Meisterwerk genannt.

Gesamtkunstwerk

Seit der Eröffnung versucht das Team rund um Erhard Blaßnig und Andrea Pecile, mit Konzerten nicht nur Architekturinteressierte an diesen Ort, den Domenig als Gesamtkunstwerk bezeichnete, zu locken. Im Juli gab es bereits zwei Konzerte im Rahmen des Carinthischen Sommers.

Als sich vor drei Wochen Axel Zwingenberger meldete, er wolle erneut gemeinsam mit der US-Künstlerin Lila Ammons ein Konzert im Steinhaus geben, wurde kurzfristig eine Sommerparty anberaumt. Zwingenberger trifft erst in der Nacht - aus Sofia kommend - in Kärnten ein.

Bund und Land haben sich an den Baukosten für das Gebäude, das eine Nutzfläche von 850 Quadratmetern hat, beteiligt. Mit Kulturveranstaltungen und Vermietungen versuchen die Steinhaus-Betreiber, zumindest die Betriebskosten abzudecken. Die öffentlichen Förderstellen geben sich diesbezüglich zugeknöpft. Deshalb gibt es Führungen nur nach Vereinbarung, aber keine fixen Öffnungszeiten. Ein Konzert bietet die Möglichkeit, diese einzigartige Architektur mit einer weiteren Dimension zu verbinden - ganz im Sinne von Domenig. (afs, DER STANDARD - Printausgabe, 17. August 2010)