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Google-CEO Eric Schmidt war früher bei Sun für die Java-Entwicklung zuständig.

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Oracles Klage gegen Google hat vergangene Woche für Aufruhr in der Entwickler-Community gesorgt. Der US-Softwarekonzern wirft dem Suchmaschinenplatzhirschen vor, insgesamt sieben Patente mit dem mobilen Betriebssystem Android, dem Entwicklerkit Android SDK und der Java-Engine Dalvik zu verletzen. Google zeigte sich in einer ersten Reaktion laut TechCrunch "enttäuscht" und verurteilt den Schritt als Angriff gegen die Open-Source Java-Community.

Klage erwartet

Pikant an der Klage: die Patente an Java hat Oracle erst durch den Kauf von Sun erworben. Viele hatten daher bereits Patentklagen erwartet. Java-Erfinder James Gosling schreibt in seinem Blog, dass er mit Patentklagen schon gerechnet habe, als sich Oracle und Sun noch in Übernahmegesprächen befunden haben. Es ist davon auszugehen, dass auch Google schon länger einen Angriff erwartet hat.

Keine Einigung zwischen Google und Sun

Laut GNOME- und Mono-Entwickler Miguel de Icaza hat Google die eigene Java-Engine deshalb gestartet, da man sich offenbar mit Sun nicht auf die Lizenzierung der Java Micro Edition einigen konnte. Google habe auf ein freies Betriebssystem bestanden, während Sun zwischen Google und den Handy-Herstellern stehen wollte. "Unnötig zu erwähnen, dass Sun nicht glücklich war mit Dalvik", so de Icaza. Google ist nicht das erste Unternehmen, das in die Sun-Patentschusslinie geraten ist. 2004 musste Microsoft dem Unternehmen 1,6 Milliarden US-Dollar zahlen. (red)