Der irische Kommentator Tom McGurk schrieb am Sonntag über die republikanischen Splittergrüppchen, die noch immer Bomben in Nordirland legen: "Das sind keine politischen Aktivisten, das sind Schauspieler auf der Bühne ohne ein Stück zum Spielen." - Genau.

Es gibt im heutigen Nordirland keine Missstände mehr, die auch nur eine leichte Körperverletzung rechtfertigten, geschweige denn Mord. Jene, die sich mit dem politischen Arrangement, das mühselig in den letzten 17 Jahren aufgebaut wurde, nicht abfinden wollen, haben keine Alternativen anzubieten (obwohl sie ein Propagandabüro in Wien unterhalten). Deshalb erhalten ihre politischen Aushängeschilder auch keine Wählerstimmen.

Für die Parteien Nordirlands - namentlich für Sinn Féin, die aus der alten IRA hervorging - und für die Regierungen in London und Dublin stellen diese verbohrten Gewalttäter eine Herausforderung dar. Der ehemalige IRA-Kommandant Martin McGuinness, nach wie vor der eindrücklichste Politiker Nordirlands, behauptete letzte Woche, die Regierungen verhandelten schon mit den sogenannten Dissidenten. Das wurde von allen Beteiligten dementiert.

Immerhin wurde am Donnerstag ein langwährender Disput mit den dissidenten Häftlingen im Maghaberry-Gefängnis beigelegt. Sinn Féin bietet Gespräche mit den Frontorganisationen der Unbelehrbaren an. Doch das Problem ist offensichtlich: Worüber soll man denn verhandeln?