Moskau - In Russland ist ein wegen der anhaltenden Trockenheit verhängtes Exportverbot für Getreide am Sonntag in Kraft getreten. Die vor zehn Tagen von Regierungschef Wladimir Putin unterzeichnete Anordnung gilt zunächst bis zum Jahresende und soll die Preise für Nahrungsmittel in Russland niedrig halten. Im Falle einer schlechten Ernte könnte das Exportverbot über das Jahresende hinaus verlängert werden, kündigte Putin in der vergangenen Woche an. Russland leidet seit Anfang Juli unter starker Trockenheit, die auch verantwortlich ist für die verheerenden Wald- und Torfbrände.

Die russische Regierung erwartet, dass die Ernte in diesem Jahr nur 60 bis 65 Millionen Tonnen einbringt. Normalerweise erntet Russland rund 90 Millionen Tonnen Getreide. Im vergangenen Jahr hatte das Land sogar eine Rekordernte von 97 Millionen Tonnen eingefahren. Russland ist der drittgrößte Weizenexporteur weltweit, die sinkende Ernte lässt daher die Weizenpreise auf dem Weltmarkt steigen. (APA)