Stuttgart - Musiker brauchen ebenso wie Sportler physiotherapeutische Betreuung. Denn das Spielen eines Instruments erfordert Haltungs- und Bewegungsmuster, durch die einzelne Körperteile stark belastet werden. Dadurch drohen Überlastungserscheinungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder Muskelschmerzen, die Musiker oft zu wochenlangen Pausen zwingen. Die Extrembelastungen von Musikern seien denen von Leistungssportlern vergleichbar, betont die Physiotherapeutin Dagmar Wolff in der Fachzeitschrift "physiopraxis".

Ein Ziel der Therapie ist es, die Wahrnehmung des Musikers für eine gesunde Spielweise zu fördern. Gemeinsam entwickeln Patient und Therapeut dann Strategien, die die körperliche Belastung minimieren. "Diese Arbeit am Instrument erleben Musiker meist als sehr inspirierend", so Wolff. "Sie versetzt sie in die Lage, die eigenen Bewegungsmuster besser wahrzunehmen, zu analysieren und zu optimieren." Letztlich können Musiker selbst Übungen erstellen und ihre Spielweise so entwickeln, dass sie nicht wieder in Konflikt mit dem Körper gerät. (APA)