Werne - Der beim Verbrennen von Holz entstehende Rauch kann eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verursachen. Davor warnen Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne unter Berufung auf eine aktuelle US-Studie. "Raucher sollten unbedingt darauf verzichten, Holzfeuer zum Heizen oder Kochen zu verwenden, sich möglichst nicht an Lagerfeuern oder offenen Kaminen aufhalten", rät Dieter Köhler, Leiter der Lungenklinik Kloster Grafschaft in Schmallenberg.

Raucherbronchitis

Dass das chronische Einatmen von Holzfeuerrauch eine sogenannte Raucherbronchitis verursachen kann, wussten Mediziner bisher vor allem aus Entwicklungsländern, wo in Wohnungen am offenen Feuer gekocht wird. Nun zeigten Forscher aus New Mexiko an über 1.800 Rauchern und Ex-Rauchern, dass dieser Qualm auch in Industrieländern die Gefahr für Lungenerkrankungen steigert. Je höher die Belastung der Teilnehmer mit dem Rauch war, umso stärker litten sie an Atemwegsverengung und chronischer Bronchitis. Zudem gab es Hinweise auf ein erhöhtes Lungenkrebs-Risiko.

Holzfeuerqualm schädigte vor allem die Lungenfunktion von aktiven Rauchern. "Wer Tabak raucht und zusätzlich mit Rauch durch Holzfeuer belastet ist, weist eine gesteigerte Schleimproduktion in den Atemwegen auf sowie eine stärker beeinträchtigte Lungenfunktion und hat nach Schätzungen der Forscher ein um das Vierfache erhöhtes COPD-Risiko", betont Köhler. "Wirken beide Faktoren zusammen, scheinen sie einen ungleich größeren Schaden auszulösen als jeder Faktor allein." (APA)