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Alles dreht sich bei Erdgas um den Druck.

Foto: Robert Jaeger/APA

Bei Gasen sind Transport und Lagerung schwieriger als etwa bei Benzin und Diesel. Das Kernproblem: Sie müssen unter sehr hohen Druck gesetzt werden, um eine entsprechende Energiedichte zu erreichen, damit die Reichweite des Fahrzeugs wenigstens annähernd an gewohnte Strecken herankommt.

Derzeit beträgt der Maximaldruck in Fahrzeugtanks für Erdgas 200 bar, woraus sich selten eine Reichweite von mehr als 200 km realisieren lässt. Bei Wasserstoff ist das Verhältnis noch schlechter, die Entwicklung neuer Tanks also noch zwingender. Ein naheliegender Ansatz, dem Reichweitendilemma zu entkommen, ist nun die Erhöhung des Drucks auf 700 bar. Das alleine bringt aber noch nicht unbedingt den großen Vorteil, weil dann auch der Behälter viel massiver und schwerer ausgelegt werden muss. In heute üblichen Stahltanks sieht man da wenig Zukunft. Ein Schlüsselwert ist dabei das Verhältnis zwischen Masse und Volumen bzw. Fassungsvermögen. Bei heutigen Stahltanks und einem geforderten Druck von 200 bar liegt dieser Wert zwischen 0,8 und 1,1 kg pro Liter.

Magna-Steyr in Graz entwickelt derzeit völlig neue Tanks, mit denen man unter 0,5 kg/l kommen will. Das Geheimnis: Ein Behälter aus Kunststoff oder Alu wird mit Kohlefaser entweder teilweise oder ganz umwickelt und kann damit wesentlich höheren Drücken standhalten. Das klingt ziemlich einfach, ist aber schwierig, weil der Behälter einen ständig wechselnden Druck über mindestens zwanzig Jahre aushalten und auch bei Attacken von außen nicht leck werden darf. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/13.08.2010)