Peking - Für eines der weltweit größten Projekte zur Umleitung von Wasser hat in China die Umsiedlung von zehntausenden Menschen begonnen. Angaben staatlicher Medien vom Donnerstag zufolge müssen für das Projekt, mit dem Wasser aus dem Jangtse-Fluss in die Dürregebiete im Norden geleitet werden soll, insgesamt 330.000 Menschen ihren Wohnort verlassen.

In der Provinz Hubei im Zentrum des Landes wurden laut der Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch die ersten 500 Bewohner umgesiedelt. Insgesamt 180.000 Menschen in Hubei und 150.000 in der Nachbarprovinz Henan müssen weichen.

"Es hat uns solchen Kummer bereitet, als das ganze Dorf zu einem letzten Abendessen zusammengekommen ist", zitierte Xinhua einen Mann namens Wang, der in einer Stadt in Hubei wohnt. Sie soll demnach bis 2014 geflutet sein. Die zunächst betroffenen Einwohner wurden in neue Wohnungen in rund 300 Kilometer Entfernung gebracht. Sie erhalten eine einmalige finanzielle Aufwandsentschädigung und Fördermittel des Staates für die kommenden 20 Jahre.

Zu den Nutznießern des riesigen Projektes werden auch die Hauptstadt Peking, die Industriemetropole Tianjin und die östlichen Provinzen Jiangsu und Shandong gehören. Kritiker der Aktion befürchten jedoch, dass durch die Umleitung des Wassers wertvolle Ressourcen und Ökosysteme zerstört werden könnten. (APA)