Nairobi - Die UN wollen trotz der angespannten Sicherheitslage in Somalia in den kommenden Monaten wieder stärker in dem vom Bürgerkrieg zerrissenen Land vertreten sein. Internationale Mitarbeiter der verschiedenen UN-Agenturen sollen zunächst in Garowe im Puntland und in Hargeisa in Somaliland stationiert werden, teilte eine Sprecherin des UN-Sondergesandten Augustine Mahiga mit. Die beiden Regionen im Norden und Nordosten des Landes am Horn von Afrika sind teilautonom und von dem Konflikt zwischen der somalischen Übergangsregierung und radikalislamischen Milizen kaum betroffen.

"Es besteht eine klare Notwendigkeit, in Mogadischu zu sein", sagte Mahiga. Aus Sicherheitsgründen werde jedoch ein vorsichtiger Ansatz gewählt. Er hoffe, dass eine stärkere UN-Präsenz zu einer Beschleunigung des Friedensprozesses in Somalia beitrage.

Koordination vom benachbarten Ausland

Derzeit arbeiten etwa 60 internationale UN-Mitarbeiter zumindest teilweise in Somalia, zusammen mit fast 800 einheimischen Mitarbeitern. Die meisten Mitarbeiter der UN-Mission UNPOS koordinieren die UN-Projekte allerdings von Nairobi im benachbarten Kenia. In den vergangenen Jahren wurden UN-Mitarbeiter und andere internationale Helfer wiederholt Opfer von gezielten Anschlägen und Entführungen.

Die UNPOS-Mission besteht seit dem Sturz des somalischen Diktators Siad Barre im Jahr 1991. Seitdem hat Somalia keine funktionierende Regierung. Der seitdem nahezu ununterbrochen dauernde Bürgerkrieg konnte weder durch bisher 16 Friedensmissionen noch durch 23 internationale Vermittlungsversuche beendet werden. (APA)