Sie kennen den Absender nicht, haben nie etwas bestellt, löschen das SMS, noch bevor sie es gelesen haben - und zahlen trotzdem

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Unseriöse Handy-Dienste werden immer raffinierter. Dementsprechend sollten Mobilfunkkunden ihre aktuellen Rechnungen genau unter die Lupe nehmen. Darauf könnten sich Kosten für sogenannte Mehrwert-SMS finden, für deren Empfang bis zu vier Euro verrechnet werden. Derartige SMS-Nachrichten werden meist ohne Einverständnis der Kunden verschickt.

Mobilfunker

Offensichtlich sind die heimischen Mobilfunker nicht in der Lage - oder Willens, derartige unseriöse SMS zu sperren. Allerdings reicht meist ein Anruf bei der Service-Hotline, um den künftigen Empfang zu unterbinden und die angefallenen Kosten zurück erstattet zu bekommen. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, diese Sperre durchzuführen.

Schärfere Regeln

Konsumentenschützer fordern seit Jahren schärfere Regeln für Anbieter von Mehrwert-SMS.  Die Arbeiterkammer (AK) schlägt vor, dass ankommende, unerwünschte Mehrwert-SMS nicht dem Konsumenten verrechnet werden sollen. Neu gekaufte Handys könnten auch für Mehrwert-SMS gesperrt sein und nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch freigeschalten werden.

546 telefonische Anfragen

Derartige Mehrwert-SMS sind auch für die zuständige Telekom-Regulierungsbehörde RTR seit Jahren ein Thema. 2009 gab es 546 telefonische Anfragen zum Thema - rund zehn Prozent aller Anfragen. Auf der RTR-Homepage wurde eine Meldestelle gegen unseriöse Mehrwertdienste eingerichtet. Über das Service kann Beschwerde gegen "schwarze Schafe" eingelegt werden. Die RTR will "die Entwicklungen genau beobachten und gegebenenfalls mit einer weiteren Verschärfung der rechtlichen Vorgaben und des Monitorings gegensteuern". (sum)