Die Mühlen der Erholung mahlen langsam...

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Wien - Die wirtschaftliche Erholung in der für Österreich so wichtigen Region Mittel- und Osteuropa verliert vorerst an Schwung. Zugleich hat sich das Geschäftsklima in der Region im Vergleich zum April verbessert, so das Ergebnis einer im Juli durchgeführten Erhebung der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) unter rund 400 in- und ausländischen Betrieben, die ihre Osteuropa-Beteiligungen mit Entscheidungszentralen in Österreich steuern.

Die Entscheidungsträger zeigen sich mit der aktuellen Geschäftslage ihrer 1.400 osteuropäischen Beteiligungen überwiegend zufrieden: 37 Prozent beurteilen die derzeitige Geschäftssituation positiv, 21 Prozent sehen sie negativ. Die Geschäftserwartungen haben sich hingegen geringfügig verschlechtert: Während im April noch 40 Prozent der befragten Direktinvestoren eine Verbesserung der geschäftlichen Situation in den nächsten sechs Monaten erwarteten, sind dies im Juli nur noch 36 Prozent.

Das günstigste Geschäftsklima in Mittel-Osteuropa herrscht nach wie vor in Polen, das ungünstigste in Bulgarien. Bulgarien und Rumänien sind darüber hinaus die einzigen Länder in der Region, bei denen sich sowohl die aktuelle Geschäftslage, die Geschäftserwartungen als auch das Geschäftsklima gegenüber April verschlechtert haben. Das langfristige Vertrauen der Investoren in diese Länder scheint dennoch ungebrochen: Die Bereitschaft für Erweiterungsinvestitionen steigt in Bulgarien um den zweitgrößten Wert in der Region.

Ukraine im Aufwind

Die krisengeschüttelte Ukraine befindet sich dagegen wieder im Aufwind, wenngleich die Geschäftslage weiterhin als schwierig beurteilt wird. Auch die Geschäftserwartungen haben sich verbessert. Dementsprechend ist ein zügiger Ausbau bestehender Beteiligungen geplant: Mehr als ein Fünftel aller Niederlassungen in der Ukraine sollen in den kommenden zwölf Monaten ausgebaut werden.

Auch in Russland hat sich das gute Geschäftsklima im Juli nochmals aufgehellt. Hier plant ein Fünftel der Direktinvestoren einen Ausbau ihrer Beteiligungen.

Banken beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich zurückhaltender als die Versicherungen, sie setzen auch bei ihren Geschäftsperspektiven die Erwartungen nicht so hoch an.

Das günstigste Geschäftsklima herrscht derzeit in der Energie- und Wasserversorgungswirtschaft. Dabei zeigen sich die Unternehmen dieser Branche nicht nur mit der aktuellen Geschäftssituation ihrer Betriebe vor Ort sehr zufrieden, sondern blicken auch überaus zuversichtlich in die Zukunft. (APA)