Das Kraftflussdiagramm zeigt, ob man gerade Energie in die Batterie einspeist (beim Bremsen etwa) oder aus ihr entnimmt (Beschleunigen, Klimaanlage).

Foto: A. Urban

Damit jeder sieht, dass da "Hybrid" drin ist, prangt am Heck hinten und seitlich mehrfach: ActiveHybrid 7.

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Gut geschützt sitzt die Lithium-Ionen-Batterie im Kofferraum, wirkt aber etwas sperrig. Heißt: 460 Liter Volumen statt 500 in den konventionellen 7er-Versionen.

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BMW

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BMW hat die Sache mit dem Spritsparen multipel angelegt. Für die breite Masse (sofern man bei BMW und Mini von einer solchen sprechen kann) wurde das Erfolgsprogramm "Effiziente Dynamik" aufgelegt, für die große Kasse Hybridfahrzeuge, und für die elektrische Zukunft setzt man auf den Superleichtbau-Verbundwerkstoff CFK.

Mit dem ActiveHybrid 7 durften wir uns testhalber mit Hybrid befassen – die Limousine ist technisch als "mild" ausgelegt, quasi basishybrid, rein elektrisch fahren geht also nicht. Das ist bei BMW derzeit nur mit dem ActiveHybrid X6 (Systemleistung: 485 PS) möglich. An der Gesamtleistung des 7ers (465 PS) sieht man auch schon, dass BMW das Hybridzeitalter kraftvoll angeht, man ist schließlich auch der Dynamik verpflichtet, von mit bis wild ist im Fahrkapitel alles möglich.

Die Konzeption unterscheidet sich vom direktesten Gegner, der hybriden Mercedes S-Klasse: Dort kommt ein 3,5-Liter-V6 mit 280 PS zum Einsatz, im 7er ein 4,4-Liter-V8 mit 449 PS. Der andere Konkurrent, Lexus' LS 600h, verbaut auch V8 (5,0 l Hubraum, 290 PS), setzt aber auf Vollhybrid und Allrad und wiegt durch den massiven Technikeinsatz 2355 kg. Da bringt der BMW mit 2045 kg Leergewicht über 300 kg weniger auf die Waage (S 400 Hybrid: 1955 kg), entsprechend leichtfüßiger tänzelt der Bayer durch die Welt. Die Zusatzkomponenten – E-Motor, Lithium-Ionen-Batterie – schlagen mit nur rund 100 kg zu Buche.

Wer eine repräsentative, staatstragende Limousine braucht, ist mit dem 7er bestens bedient. Mit dem kann man vor jedem Schloss vorfahren
(lassen).
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Die Batterie sitzt im Kofferraum und zwackt von dem etwa 40 Liter ab. Klingt nach wenig, ist aber doch etwas sperrig und regt zu einiger Kreativleistung beim Hartschalenkoffer-Reinschupfen an.

Der kompakte E-Motor ist ins Gehäuse der exzellenten ZF-8-Gang-Automatik integriert. Er bringt 20 PS Unterstützungsleistung, und mit 210 Nm leistet er sogar einen fühlbaren Beitrag zum Gesamtdrehmoment von 700 Nm. Auffälligste Tätigkeit im 35-Grad-Juli: Klimaanlage volle Pulle trotz spritspartechnisch abgeschaltetem Motor bei Ampelstopps.

Ja, und was verbraucht der große Bayer jetzt? In unserem wie gewohnt stadt- und autobahnlastigen Testprofil um die 11,5 l / 100 km. Nicht übel bei der Leistung – aber ob nicht doch der Diesel letztlich die vernünftigere Lösung ist? Im 730d (245 PS, 540 Nm) kamen wir auf 8,3 l / 100 km ... (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Printausgabe/06.08.2010)