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Alban Lakata , unterwegs zu Gold.

Foto: APA

St. Wendel/Deutschland - Alban Lakata hat am Sonntag sein erklärtes sportliches Lebensziel erreicht. Der 31-jährige Osttiroler ist erstmals Weltmeister im Mountainbike-Marathon. Lakata triumphierte nach 108 km in St. Wendel im deutschen Saarland knapp vor fünf Verfolgern. Dabei war der Österreicher, 2008 bereits Europameister und im Vorjahr WM-Zweiter, zwischenzeitlich schon bis zu 1:30 Minuten zurückgelegen.

Mit einer Attacke wenige Kilometer vor dem Ziel sprengte Lakata aber die sechsköpfige Spitzengruppe, siegte fünf Sekunden vor dem ehemaligen Straßenprofi Mirko Celestino aus Italien und Burry Stander aus Südafrika. "Das ist das Größte, was ich erreichen kann", sagte Lakata nach seinem ersten WM-Titel. "Das war ein Lebensziel von mir. Und ich habe es mir auch verdient, denke ich. Ich habe alles auf diesen Höhepunkt ausgerichtet."

Im Vorjahr hatte den Osttiroler bei der Heim-WM in Stattegg bei Graz lediglich ein Bremsdefekt die mögliche Goldmedaille gekostet. Der Lokalmatador musste sich nur dem mittlerweile des Dopings überführten und zurückgetretenen Belgier Roel Paulissen geschlagen geben. "Ich hätte es schon damals drauf gehabt, war aber auch mit dem zweiten Platz zufrieden. Heute hat dann einfach alles gepasst, es ist ein Traum", erklärte Lakata.

Dabei war Lakata die lange Strecke mit ihren vielen kurzen Anstiegen gar nicht wirklich auf den Leib geschneidert. Der neue Weltmeister bevorzugt eher lange Anstiege. Zahlreiche Fahrer aus dem olympischen Cross-Country-Bereich hatten das Rennen vor 10.000 Zuschauern in der Anfangsphase extrem schnell gemacht. "Ich bin noch nie ein so schnelles Rennen gefahren. Das war fast schon wie auf der Straße", sagte der Lienzer. Als zweitbester Österreicher landete der Tiroler Karl Markt auf Platz 15.

Lakata war seinen Rhythmus gefahren, hatte erst 14 km vor dem Ziel wieder zur Spitze aufgeschlossen und dann noch einmal attackiert. "Am Beginn war ich vielleicht ein bisschen nervös, weil ich mir sehr viel ausgerechnet habe. Ich habe gewusst, dass ich gewinnen kann, dadurch haben die Beine blockiert", meinte Lakata, der kommendes Wochenende beim "Ironbike" in Ischgl erstmals im Regenbogen-Trikot des Weltmeisters antreten wird.

Dann will sich Lakata nach der Erfüllung seines Lebenstraums auch neue Ziele setzen. "Es sind immer noch Dinge da, die ich erreichen will", betonte der "Albanator", wie er von seinen Kollegen genannt wird. "Eine Olympia-Teilnahme wäre zum Beispiel etwas, das mich sehr reizen würde", sagte Lakata zwei Jahre vor den Spielen in London. "Sich zu qualifizieren wäre schwer genug." Vor allem für jemanden, der kein Spezialist im Cross Country ist. (APA)

Ergebnisse der Marathon-WM der Mountainbiker am Sonntag in St. Wendel im Saarland (jeweils 108 km):

Männer: 1. Alban Lakata (AUT) 3:49:55 Std. - 2. Mirko Celestino (ITA) +0:05 Min. - 3. Burry Stalder (RSA) - 4. Ralph Näf (SUI), beide gl. Zeit - 5. Christoph Sauser (SUI) +0:06 - 6. Jose Hermida (ESP) 0:08. Weiter: 15. Karl Markt (AUT) 4:48 - 60. Thomas Strobl (AUT) 21:07 - 76. Roland Plank 26:07 - 93. Guido Thaler (AUT) 41:35

Frauen: 1. Esther Süss (SUI) 4:33:46 Std. - 2. Sabine Spitz (GER) +1:56 Min. - 3. Annika Langvad (DEN) +2:53 - 4. Elisabeth Brandau (GER) 7:50 - 5. Birgit Söllner (GER) 7:54 - Gunn-Rita Dahle Flesjaa (NOR) 8:12. Keine Österreicherin am Start. ~