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Robogat ist vor allem für Straßen- und Bahntunnels geeignet, doch er kann auch in Chemiekonzernen, Atomkraftwerken, unterirdischen Parkplätzen, Einkaufszentren und in jeder Art von Lagern dem Lösch-Einsatz zugeführt werden.

Foto: APA/AP/Franco Castano

Wenn es in einem österreichischen Tunnel brennt, soll künftig ein Roboter helfen, das Feuer zu löschen und Verletzte zu bergen. Der ferngesteuerte Feuerwehrmann namens "Robogat" ist eine italienische Erfindung, wo er bereits seit einigen Jahren in der Brandbekämpfung eingesetzt wird. Das Gerät läuft auf einer Schiene zum Einsatzort, die in Straßentunneln seitlich oder an der Decke montiert werden kann.

Ferngesteuert und effizient

"Robogat" wird über Radiofrequenzen von einer Zentrale außerhalb des Tunnels gesteuert und kann sich dem Brandherd mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 Stundenkilometer nähern. Dort zapft der technische Helfer eine im Tunnel verlegte Wasserleitung an. Er pumpt daraus bis zu 3.000 Liter pro Minute und richtet den Wasserstrahl gezielt auf das Feuer.

Erfinder ist der Sicherheitsingenieur Domenico Piatti von der Feuerwehr in Neapel. Nach zehn Jahren Tests wurde der Roboter erstmals dieser Tage in einem Tunnel in der süditalienischen Stadt Caserta installiert und der Öffentlichkeit vorgestellt. "Diese Technologie ist ein Meilenstein in den Brandvorbeugungssystemen für Tunnels", sagt Piatti.

50 Tüftler, ein "Robogat"

"Die Idee, den Feuerwehr-Roboter zu entwickeln, kam mir nach dem Brand im Tauerntunnel, bei dem im Jahr 1999 zwölf Personen ums Leben gekommen sind. Seitdem hat es viele verheerende Brände in Tunnels gegeben", erklärt der Ingenieur, der mit einem Team aus 50 Personen den Roboter entworfen hat. Jetzt will er die Technologie auch nach Österreich bringen. "Seine Kosten sind erheblich niedriger als die anderer Sicherheitssysteme ", berichtet Piatti. "Um ein großes Einkaufszentrum vor den Flammen zu schützen, braucht man 20 Tonnen Stahlröhren, mit Robogat würden 1.000 Kilo genügen", betont Ingenieurin Roberta Piatti, Geschäftsführerin des Unternehmens Robogat und Tochter des Erfinders. 

Eine Fernkontrollen-Zentrale für alle Welt

Robogat ist vor allem für Straßen- und Bahntunnels geeignet, doch er kann auch in Chemiekonzernen, Atomkraftwerken, unterirdischen Parkplätzen, Einkaufszentren und in jeder Art von Lagern eingreifen. Piattis Firma "Robogat" plant in Pomigliano d'Arco bei Neapel eine Plattform für die Fernkontrolle aller auf der Welt installierten Roboter dieser Art.

Viel Ausdauer benötigte der Ingenieur, um sein Projekt umzusetzen. "Wir haben unser eigenes Geld in das Projekt investiert, nur fünf Prozent der Finanzierung, die für das Projekt ausgegeben wurden, stammen aus öffentlicher Hand. Wir sind ein hohes unternehmerisches Risiko eingegangen, um unsere innovative Idee zu verwirklichen. 50 junge, brillante Forscher haben an das Projekt geglaubt und mit uns zusammengearbeitet", sagt  hebt auch die Kosteneinsparungen hervor, die Robogat im Vergleich zu den traditionellen Brandbekämpfungssystemen garantiert.  (APA)