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Die dralle Haarespracht Karl-Heinz Grassers ist in Insiderkreisen als Kitzbühler Nockerl bekannt.

Fotos: AP Hans Punz

Das iranische Kulturministerium, berichtet der Londoner Daily Telegraph, habe einen Katalog mit männlichen Haarschnitten publiziert, die die ungeteilte Zustimmung der iranischen Regierung genießen. "Dekadente westliche Haarschnitte" wie Pferdeschwänze oder Vokuhilas sollten damit ein für alle Mal der Vergangenheit angehören. Erwünscht seien dagegen propere Kurzhaarschnitte, vorzugsweise schön gescheitelt oder als Stehfrisuren. Auch leichte Tollen lassen die iranischen Sittenwärter noch durchgehen. Verboten ist dagegen eine Übermenge an Gel.

Der Katalog der iranischen Sittenwärter sollte den Moralaposteln in unserem Land zu denken geben. Vielleicht können sie sich daran ein Beispiel nehmen und einen Maßnahmenkatalog erarbeiten. Beginnen müsste man natürlich bei den Personen des öffentlichen Lebens. Bei ihnen liegt in diesem Land vieles im Argen, nicht zuletzt die Haartracht.

Dralle Haarespracht

Nehmen wir nur den schönen Karl-Heinz. Seitdem er aus der Politik ausgeschieden ist, haben sich nicht nur seine Kontobewegungen, sondern auch die Haare verselbstständigt. Mittlerweile macht seine Tolle bereits Hansi Hinterseer Konkurrenz. Die dralle Haarespracht, die in Insiderkreisen als Kitzbühler Nockerl bekannt ist, müsste natürlich als Erstes gestutzt werden.

Und wie schaut es mit der Haartracht unserer Sittenwärterpartei FPÖ aus? Vom strammen Herrn Graf bis zum schmissigen Herrn Stadler könnten sie allesamt gute Freunde der Mullahs sein - zumindest was ihre zackige Kopfbehaarung anbelangt. Nur der exzessive Konsum von Haargel durch den Parteivorsitzenden macht Sorgen. Im Iran würde H.-C. Strache dafür ins Kittchen wandern. Vielleicht sollte sich die Partei das mit der Aufrechterhaltung der Sitten noch mal überlegen. (Stephan Hilpold/DER STANDARD/rondo/06/08/2010)