In Zellerndorf wurden ca. 90 Objekte überflutet. 25 Feuerwehren waren im Einsatz.

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Hollabrunn/Horn - Durch starke Regenfälle ausgelöste Überflutungen haben am Samstag im Wald- und Weinviertel Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Die Aufräumarbeiten in den betroffenen Gebieten dauerten am Sonntag an. Die Situation hatte sich nach dem Abklingen der Niederschläge inzwischen entspannt. Dennoch standen Dutzende Häuser und Keller weiterhin unter Wasser.

Zu den an der Pulkau betroffenen Orten zählte laut Franz Resperger, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos NÖ, auch Obritz (Bezirk Hollabrunn). Dort hatten die Feuerwehren am Sonntag unter anderem drei Großpumpen im Einsatz. In Zellerndorf, wo sogar Katastrophenalarm ausgelöst worden war, und Hadres dauerten die Aufräumarbeiten ebenfalls an. In den beiden Gemeinden im Bezirk Hollabrunn waren insgesamt fast 200 Objekte überflutet worden. In Mold (Bezirk Horn), das in diesem Jahr bereits die dritte Überschwemmung erlebt hatte, waren die Arbeiten bereits weitgehend abgeschlossen, so der Sprecher.

In den betroffenen Gebieten standen weiterhin etwa 300 Kräfte der Feuerwehren im Einsatz, am Samstag waren es mehr als 2.000. Trotz rückläufiger Pegel blieben auch Dammwachen vorerst noch aufrecht, etwa am Unterlauf des Kamp.

Feuerwehrmann geriet in Starkstromkreis

Noch am Sonntag wurde laut Resperger jener Feuerwehrmann aus dem Landesklinikum Krems entlassen, der am Samstag bei Auspumparbeiten im Waldviertel in den Starkstromkreis geraten war. Der 27-Jährige war mit Lähmungserscheinungen an der linken Hand per Notarzthubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden. Er werde keine bleibenden Schäden davontragen, so der Feuerwehrsprecher.

Der Landespressedienst berichtete, dass die durch die Überflutungen entstandenen Schäden ersten Schätzungen zufolge in die Millionen Euro gehen würden. Landeshauptmann Erwin Pröll (V) bezeichnete es als besonders wichtig, den Betroffenen so rasch wie möglich Geld zur Verfügung zu stellen. Er hatte sich am Sonntagvormittag selbst ein Bild von der Situation gemacht - ausgehend von Zellerndorf, wo mitten im Ortsgebiet etwa 100 Häuser unter Wasser standen, auch in Pulkau (Bezirk Hollabrunn) und Mold. Er habe die Bürgermeister gebeten, dass die Schadenskommissionen rasch ihre Arbeit aufnehmen, sagte Pröll.

Laut EVN sind mit dem Beginn der jüngsten starken Regenfälle in den Kamp-Stauseen Ottenstein, Dobra und Thurnberg nicht weniger als 6,5 Mio. Kubikmeter Wasser gespeichert worden. Damit sei die Hochwasser-Spitze für den Fluss abgefangen worden. Während der Zulauf in die Stauseen selbst Sonntag früh noch 100 Kubikmeter in der Sekunde betragen habe, seien an den Unterlauf des Kamp nur 30 und in der Folge 50 Kubikmeter abgegeben worden.

Wegen Hochwassers der March wurde Sonntagmittag der niederösterreichisch-slowakische Grenzübergang in Angern (Bezirk Gänserdorf) gesperrt. Der Fährbetrieb ist vorübergehend eingestellt, teilte die ÖAMTC-Informationszentrale mit. Ausweichmöglichkeiten bestanden über Berg und - zumindest vorerst noch - Hohenau, wo nach Angaben des Clubs jedoch ebenfalls die Gefahr einer Sperre drohen könnte.

(red/APA)