Washington - Die US-Besatzung des Irak könnte nach Einschätzung von US-Präsident George W. Bush bis zu zwei Jahre dauern. Genau könne dies niemand sagen, sagte Bush am Donnerstag dem US-Fernsehsender NBC. Entscheidend sei, dass die Alliierten im Irak jetzt "die Fundamente für eine Demokratie" legten. Anti-amerikanische Demonstrationen spielte der US-Präsident herunter: "Es ist nichts Schlimmes am Nationalismus im Irak. Die Leute sagen, die USA sollen gehen. Und wir wollen gehen, sobald wir unsere Mission erfüllt haben."

Mit Blick auf das Nachbarland Iran sagte Bush, er hoffe, dass Teheran "kooperiere" und sich aus dem Irak heraus halte. Es sei zu hoffen, dass der Iran es zulasse, dass sich der Irak zu einer stabilen und friedlichen Gesellschaft entwickle. Dies habe Washington Teheran deutlich zu verstehen gegeben. Auf die Frage, ob eine mangelnde Kooperationsbereitschaft den Iran zu einem Ziel für einen US-Militäreinsatz machen würde, sagte der US-Präsident: "Nein. Wir erwarten nur, dass sie mit uns zusammenarbeiten".

Bush spekulierte auch über das Schicksal des entmachteten irakischen Staatschefs Saddam Hussein. Es gebe "einige Hinweise", die nahelegten, dass er tot sein könnte, sagte er in seinem ersten Exklusiv-Interview seit dem Beginn des Irak-Kriegs vor fünf Wochen. US-Kampfflugzeuge hatten am 19. März Bomben auf ein Gebäude abgeworfen, in dem sich Saddam Hussein und mehrere Vertraute aufgehalten haben sollen. Der Agent, der den Bombeneinsatz vom Boden aus gesteuert habe, "glaubt, dass Saddam zumindest schwer verwundet wurde". (APA)