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Mahmud Abbas

Foto: APA/EPA/Awad Awad

Gaza/Ramallah - Im Orient ist der neue palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas besser unter dem Namen Abu Mazen bekannt. In Einklang mit der arabischen Tradition benützt der 68-Jährige - wie die meisten palästinensischen Führer - gleichzeitig seinen Familiennamen und seinen privaten Zweitnamen. Abu bedeutet im Arabischen Vater - Abu Mazen heißt also Vater von Mazen - nach seinem ältestem Sohn Mazen.

Wenn ein Araber sich etwa Abu Jamal nennt, hat er für gewöhnlich einen Sohn namens Jamal. Unverheiratete Männer können aber auch den Namen ihres Vaters mit dem Vorsatz Abu verwenden. Meist nennen sie dann später auch ihren ältesten Sohn nach dessen Großvater, so dass sie auch ihren eigenen Zweitnamen bis zum Lebensende beibehalten. Präsident Yasser Arafat nennt sich zwar Abu Ammar, hat aber keinen Sohn. Er nahm den Namen in Erinnerung an den islamischen Führer Ammar Ben Yasser an, der nach muslimischer Überlieferung gemeinsam mit dem Propheten Mohammed gegen die Ungläubigen kämpfte.

Parlamentspräsident Ahmed Korei nennt sich nach seinem ältesten Sohn Ala - Abu Ala. Viele der altgedienten PLO-Führer haben keine Söhne, haben sich aber dennoch einen wohlklingenden "nom de guerre" mit dem Vorsatz Abu zugelegt. Sogar israelische Geheimdienstoffiziere, die in palästinensischen Städten, Dörfern oder Flüchtlingslagern eingesetzt wurden, nannten sich früher mitunter Abu Salman oder Abu Omer, um den Palästinensern die Aussprache ihrer Namen zu erleichtern und gleichzeitig ihre wahre Identität zu verschleiern. (APA/dpa)