Wien - Bei aktuellen Tunneltests erhielten elf der 25 getesteten europäischen Bauwerke die Bewertung "bedenklich" oder "mangelhaft", sieben schafften "ausreichend". Nur vier konnten ein "gut" einheimsen, lediglich drei erhielten die Note "sehr gut". Das gab der ÖAMTC am Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Die drei geprüften österreichischen Tunnels verbesserten sich zu einem "ausreichend".
Test
Die Spezialisten der Deutschen Montan Technologie (DMT) und der Automobilclubs testeten im Beisein der jeweiligen Betreiber. An der Spitze der Gewichtung stehen die Brandschutzeinrichtungen, gefolgt von Verkehrs- und Überwachungsmaßnahmen sowie den Flucht- und Rettungswegen. Auch die Tunnel-Kommunikation, Brandlüftung, Fahrbahnbelag und Alarmpläne werden gecheckt.
Österreichische Tunnel
In Österreich wurden der steirische Gleinalm-Tunnel, der Perjen-Tunnel in Tirol und der Pfänder-Tunnel in Vorarlberg unter die Lupe genommen. "Innen hui, außen pfui", lautete das Ergebnis. Kritisiert wurden vor allem die Tunnel-Vorplätze sowie verwirrende Verkehrszeichen und Hinweistafeln vor den Einfahrten.
Pfänder-Tunnel hat modernste Löscheinrichtung
Im 6,7 Kilometer langen Pfänder-Tunnel gibt es modernste Löscheinrichtungen. Das Ausrollen der Schläuche und der Einsatz der Löschpistolen ist auch für Laien möglich. Diese Maßnahme forderte ÖAMTC-Tunnelexperte Willy Matzke für alle Tunnel. Im Perjen-Tunnel wurden die Brandschutz-Technik und die Belüftungsausstattung verbessert. Der 8,3 Kilometer lange Gleinalm-Tunnel bietet laut den Testern beste Ausstattung. Wegen fehlender Fluchtwege gab es trotzdem nur "ausreichend".
Durchgefallene Tunnel
"Bei Fahrten durch österreichische Tunnels ist Angst unbegründet", erklärte Matzke. In anderen Ländern sieht die Situation anders aus. Durchgefallen sind etwa der erst 1997 gebaute Soller-Tunnel auf Mallorca, der Maas-Tunnel in Holland, der Blackwall Nord-Tunnel in England und der Waasland-Tunnel in Belgien.
Testsieger
Testsieger wurde der Pomy-Tunnel in der Schweiz vor dem Weserauentunnel in Deutschland und dem Somport in Spanien.
Verbesserungen in Österreich vorgesehen