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Das Stift St. Georgen am Längsee feiert heuer sein 1000-Jahr-Jubiläum.

Foto: APA/HAMMERSCHLAG

Klagenfurt - Das Stift St. Georgen am Längsee, erst kürzlich Schauplatz der Frühjahrstagung der Österreichischen Bischofskonferenz, feiert heuer sein 1.000-Jahr-Jubiläum und ist damit Kärntens ältestes Kloster.

St. Georgen am Längsee ist ein geschichtsträchtiger Platz. Am Ortwinskogel gibt es eine urgeschichtliche Wallanlage, am Kremserkogel eine frühmittelalterliche Anlage. Doch beherrscht wird der Ort vom Stift, das auf einem kleinen Hügel oberhalb des Längsees thront. Gegründet wurde es zwischen 1002 und 1018 von Gräfin Wichpurch, der Ehefrau des Grafen Otwin von Sonnenburg im Südtiroler Pustertal. Sie ließ am Längsee eine Kirche zu Ehren des Märtyrers Georg errichten und legte damit den Grundstein für das Stift St. Georgen.

Um- und Neubauten

1257 wurde das Kloster als baufällig bezeichnet. Im 14. Jahrhundert gab es Um- und Neubauten, ebenso an der Kirche. Nach den Türkeneinfällen und den Wirren der Reformation erlebte das Stift im 17. Jahrhundert einen Aufschwung. 1782 wurde das Kloster aufgehoben, sechs Jahre später verkauft. 1934 ging St. Georgen an die Missionskongregation. Seit 1959 ist es im Besitz des Bistums Gurk.

Das heutige Erscheinungsbild von Stift St. Georgen am Längsee ist von dem in den Jahren 1698 bis 1721 erfolgten dreistöckigen Ausbau bestimmt. Aus dem 15. Jahrhundert ist nur noch der doppelt geführte Arkadengang im nördlichen Trakt erhalten. Die St. Georgskirche teilt den großen Hof in zwei Teile. Der Turm stammt von 1676. Die Architektur des Gotteshaus wirkt nüchtern. Es dominiert der Hochaltar mit dem von zwei gedrehten Säulen umgebenen Mittelbild mit dem effektvoll geschilderten Drachenkampf des Heiligen Georg. Er stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Reliefdenkmäler

Im Stiftsbereich finden sich zahlreiche Inschriften und Reliefdenkmäler aus der Römerzeit. Sie stammen aus dem nahe gelegenen Virunum. Zur Anlage gehören weiters die dem Heiligen Jakob gewidmete Filialkirche im Friedhof oberhalb des Klosters und das Pfarrhaus.

Das Bistum Gurk errichtete in den Räumen des Stiftes ein Bischöfliches Bildungshaus und eine von den Kreuzschwestern geführte Haushaltungsschule (1993 geschlossen) sowie eine Büro- und Verwaltungsschule (bis 1999). Heute ist St. Georgen ein Bildungs- und Veranstaltungshaus im Dienste der kirchlichen Bildungsarbeit mit einem reichhaltigen Programm. Im Sommer wird die Möglichkeit zum Urlaub geboten. (APA)