Linz - Nach dem Unfall in einer Jauchegrube, der am Mittwoch in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf an der Krems) in Oberösterreich zwei Todesopfer gefordert hat, war der einzig Überlebende des Unglücks am Tag darauf noch nicht "über dem Berg".

Jener 18-Jährige, der am Mittwoch in Ried im Traunkreis (Bezirk Kirchdorf an der Krems) in Oberösterreich ein Jauchegruben-Unglück knapp überlebte, wurde am Donnerstag schließlich ins Wiener AKH überstellt. "Wir haben den Patienten zu Mittag übernommen. Unter künstlicher Beatmung ist sein Zustand stabil. Wir haben die Situation an sich ganz gut im Griff", erklärte der Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesie und Allgemeine Intensivmedizin, Univ.-Prof. Dr. Michael Zimpfer, Mittwoch Nachmittag gegenüber der APA.

Lungenkomplikationen

Allerdings, so Zimpfer, seien weitere Lungenkomplikationen nicht auszuschließen. Man wisse ja nicht, was der Mann alles in der Lunge aufgenommen habe. Fraglich sei auch der neurologische Zustand des Patienten. Der Klinikchef: "Der Patient ist ja sozusagen beinahe ertrunken."

Bei dem 18-jährigen Opfer bestehe nach wie vor "akute Lebensgefahr", so ein behandelnder Arzt gegenüber der APA. Die Überstellung sei - so der Intensivmediziner - vorläufig eine reine Vorsichtsmaßnahme, falls sich der Zustand des 18-Jährigen verschlimmern sollte.

Bewusstsein sofort verloren

Das Unglück begann am Mittwoch beim Ausbringen von Gülle auf ein Feld. Ein 50-jähriger Landwirt stieg in die Jauchegrube, kurz darauf wurde er ohnmächtig. Sein 18-jähriger Sohn und ein 17-jähriger Nachbar wollten dem Mann helfen und kletterten ebenfalls in die Grube. Nur Sekunden später verloren auch sie das Bewusstsein. Der Altbauer hatte das Drama beobachtet und Alarm geschlagen.

Die drei Verunglückten wurden von der Feuerwehr geborgen und sofort vom Notarzt versorgt. Die Wiederbelebungsversuche hatten aber nur bei dem 18-Jährigen Erfolg. Für seinen Vater und den 17-Jährigen kam jede Hilfe zu spät. (APA)