Teheran - Frankreich und der Iran haben eine bedeutende Rolle der Vereinten Nationen bei der politischen Neuordnung im Nachkriegs-Irak gefordert. Die UNO müssten nicht nur bei der humanitären Hilfe im Irak die Federführung übernehmen, sondern auch bei den Schritten zu einer demokratisch gewählten Regierung, betonten Irans Außenminister Kamal Kharrazi und sein französischer Amtskollege Dominique de Villepin am Donnerstag in Teheran. Villepin wollte bei seinem Besuch auch mit Irans Präsidenten Mohammad Khatami zusammentreffen.

Vertrauensbildende Maßnahmen des Irans

Frankreich hat den Iran weiters aufgefordert, verschärften Rüstungskontrollen zuzustimmen. Die iranische Regierung müsse weitere vertrauensbildende Maßnahmen einleiten und insbesondere das Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterschreiben, forderte Außenminister de Villepin bei seinem Besuch in Teheran. Der Zusatz würde unangekündigte und verstärkte Inspektionen des iranischen Atomprogramms erlauben. Der Iran baut mit russischer Unterstützung ein erstes Atomkraftwerk in der südiranischen Stadt Bushehr am Persischen Golf. Die Vereinigten Staaten und Israel befürchten, der Iran könne die Reaktoren zum Bau von Atomwaffen missbrauchen.

Der Atomwaffensperrvertrag wurde von den USA, Großbritannien und der damaligen Sowjetunion ausgehandelt und 1968 verabschiedet. Bis Ende 2002 ratifizierten 188 Staaten das von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) überwachte Abkommen. Die unterzeichneten Staaten verpflichten sich darin, keinem Land atomwaffenfähiges Material zu liefern oder bei dessen Beschaffung behilflich zu sein. (APA/dpa)