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Wien - Zwiespältig fällt der aktuelle Zustandsbericht der europäischen Wälder aus, der am Montag bei der Forstministerkonferenz in der Wiener Hofburg präsentiert wurde: Einerseits sind die Einträge von Luftschadstoffen weiterhin sehr hoch, weshalb mehr als ein Fünftel der Bäume an Nadel- bzw. Blattverlusten leidet. Andererseits ist fast die Hälfte des Kontinents bewaldet (davon rund 12% geschützt).

Einmal Zypern jährlich

1.000 Millionen Hektar des alten Kontinents sind von Bäumen bedeckt - das entspricht etwa 30 Mal der Größe von Polen. Auf jeden Europäer kommen damit immerhin zwei Fußballfelder Wald, so der Bericht "State of Europe's Forests 2003". Noch dazu nimmt die Fläche nicht ab, sondern zu: Jährlich sind es 0,08 Prozent mehr, was in etwa der Größe Zyperns entspricht.

Trotz eines Rückgangs um 22 Prozent in den vergangenen zehn Jahren bieten die Forste noch immer 1,36 Millionen Arbeitsplätze, die meisten davon in der Türkei. 91 Prozent der Wälder sind in staatlichem Besitz, ohne die Russische Föderation etwas mehr als die Hälfte. Während dort der Zugang in den meisten Staaten frei möglich ist, ist er bei Privatwäldern zwar die Regel, aber nicht überall gestattet.

Ein Viertel unberührt

42 Prozent der europäischen Wälder bestehen aus Nadel- und 18 Prozent aus Laubgehölzen - der restliche Anteil ist gemischt. 70 Prozent werden als "naturnah" und etwas mehr als ein Viertel als "unberührt" eingestuft. In der letzteren Kategorie sind es vor allem die Russische Föderation, Schweden und Finnland, die über die reichsten Areale verfügen.

Von jenen 11,7 Prozent der geschützen europäischen Wäldern zielen 85 Prozent auf die Bewahrung der biologischen Vielfalt und 15 Prozent auf den Landschaftsschutz ab. Zusammen sind dies 127 Millionen Hektar. Österreich weist einen Wert von 25,9 Prozent geschützter Waldflächen auf. (APA)