Wien - Als Gastgeber der Forstministerkonferenz in Wien würdigt Ressortchef Josef Pröll (V) die enorme Bedeutung der europäischen Wälder - als Hüter sauberen Grundwassers, als Kohlenstoffspeicher, als Schutz vor Lawinen und Vermurungen, als Lieferant des Rohstoffes Holz und nicht zuletzt als Erholungsraum. Den Forst so vital zu erhalten, dass er auch in Zukunft diese vielfältigen Aufgaben wahrnehmen kann, bedeutet nachhaltige Bewirtschaftung, fasste der Politiker die österreichische Position zusammen.

Fünf Bereiche stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung in der Hofburg. "Das Thema, das mir persönlich am allerdringlichsten erscheint, ist der Klimaschutz", so Pröll. Die CO2-Emissionen in die Atmosphäre würden stetig ansteigen, weshalb Wälder als Senke eine zentrale Rolle bei der Verringerung dieses Treibhausgases spielen. "Wir wollen erreichen, dass der Wald als umweltverträgliche und erneuerbare Ressource gefördert und als Alternative zu nicht erneuerbaren Rohstoffen wie etwa Erdöl gesehen wird."

Gedanken stärker verankern

Das Potenzial der Forste als Quelle erneuerbarer Energie und als Ersatz für nicht erneuerbare Produkte müsse auch in anderen Ländern klarer kommuniziert werden. Die Alpenrepublik habe beispielsweise im Biomassebereich oder beim Bauen mit Holz viel vorzuweisen. Nun geht es laut dem Minister darum, den Gedanken einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung auch in den anderen europäischen Ländern stärker zu verankern.

Bei der Wirtschaftlichkeit einer nachhaltigen Forstbewirtschaftung gehe es vor allem darum, die Verwendung von Holz als eine umweltverträgliche und erneuerbare Ressource in den vielfältigsten Bereichen voranzutreiben - und um die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit dieses Sektors.

"Walddialog"

Zum Thema nationale Programme verwies Pröll auf den von Österreich vor einigen Tagen gestarteten "Walddialog". Dieser soll in einem nationalen Waldprogramm münden, das neben Leitlinien auch konkrete Maßnahmen enthalten wird, die das forstpolitische Geschehen in Österreich prägen werden. Zum Schutz der biologischen Vielfalt soll die illegale Nutzung in einzelnen Ländern ebenso eingedämmt werden wie der illegale Handel. Netzwerke von Waldschutzgebieten sollten weiterentwickelt und die biologische Vielfalt in degradierten Gebieten wiederhergestellt werden. (APA)