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Hierro und Ronaldo beim Trainingssprint in Old Trafford.

Foto: APA/EPA/Noble

Die Real-Spieler Steve McManaman (links), Luis Figo...

...und Ronaldo am Flughafen von Manchester.

Wien - Mit der im Bernabeu-Stadion aufgenommen Hypothek in Form der 1:3-Niederlage, aber mit "erlaubtem Doping" zieht Manchester United am Mittwoch Abend gegen Real Madrid in den scheinbar aussichtslosen Kampf um den Aufstieg ins Semifinale der Fußball-Champions League: Das Endspiel wird heuer am 28. Mai in Old Trafford, die schöne Gelegenheit, das Finale etwa vor eigenem Publikum auszutragen, wird sich den Briten nicht mehr so schnell bieten.

Daher will ManU das Unmögliche möglich machen. "Um das zu schaffen, müssen wir die beste Leistung zeigen, die wir je gebracht haben", weiß Manager Alex Ferguson. "Ich hoffe, wir führen zur Halbzeit 1:0, weil das die Taktik dieses Spiels über den Haufen werfen würde", sagt der Schotte. Ein 2:0 würde den Engländern auf Grund der Auswärtstorregel ein Semifinal-Duell mit dem Sieger aus der Dienstag-Paarung Juventus Turin - FC Barcelona bringen. Das Ehrentor des Ruud van Nistelrooy, es war der 13. Europacup-Treffer des Stürmers in dieser Saison, könnte sich als Goldes wert erweisen.

Raul operiert

Allerdings muss Ferguson auf Verteidiger Gary Neville und Paul Scholes wegen Sperren verzichten. Real muss am Mittwoch ohne Raul auskommen, der sich am Ostermontag wegen einer akuten Blinddarmentzündung einer Operation unterzog. "Unsere Hoffnung ist, dass Raul die Einreise nach England verweigert wird", hatte Ferguson nach dem Hinspiel gescherzt, Spaniens Sportzeitung "As" argwöhnte nun: "Sir Alex steht anscheinend mit übernatürlichen Kräften in Verbindung."

Auf nationaler Ebene ist die Madrider-Maschinerie zuletzt etwas aus dem Takt gekommen, vor eineinhalb Wochen hat man in San Sebastian gegen Real Sociedad 2:4 verloren und zu Ostern daheim gegen FC Barcelona "nur" 1:1 gespielt. An Old Trafford gibt es positive Erinnerungen, vor drei Jahren hatten die Spanier nach einem 0:0 ManU in England dank zweier Raul-Tore 3:2 besiegt und das Champions League-Semifinale erreicht... .

"Wütendes" Milan

Das zweite Mittwoch-Spiel beginnt bei 0:0, wobei AC Milan in San Siro gegen Ajax Amsterdam besonders unter Druck gekommen ist. Nach der blamablen 0:1-Heimniederlage am Samstag gegen Empoli und dem damit verbundenen Aus im nationalen Titelrennen ist die Champions League für die Italiener die letzte Möglichkeit, die Saison noch zu retten. "Wir sind noch immer wütend, und werden dieser Wut freien Lauf lasen", versprach der Ukrainer Andrej Schewtschenko.

Beide Teams haben große Personalprobleme. Ajax-Trainer Ronald Koeman beklagt gleich 15 angeschlagene Spieler, Milan-Coach Carlo Ancelotti muss seine Mittelfeldachse ersetzen. Trotzdem wird sich der formschwache Weltmeister Rivaldo wohl nur auf der Ersatzbank wiederfinden. (APA/Reuters/dpa/AFP)