Balatonfüred - Langstrecklerin Nadine Reichert ist bei der EM in Ungarn über 5 km im wahrsten Sinne des Wortes im Blindflug auf Platz fünf geschwommen. Die 25 Jahre alte Mainzerin hatte aufgrund ihrer Sehschwäche von 8,5 Dioptrie erhebliche Probleme, bei dem Einzelzeitrennen die Bojen zu erkennen und kam vor allem nach dem Start stark vom Kurs ab.

'Die Bojen sind hier leider nicht so groß, zudem war es im Plattensee recht wellig. Deshalb konnte mich schlecht orientieren. Das hat etwa 15 Sekunden gekostet', sagte Reichert: 'Leider federn die Kontaktlinsen die Sehschwäche nur etwas ab.'

Reichert wird sich deshalb in drei Wochen operieren lassen. 'Die Augen werden gelasert. Der Arzt hat gesagt, dass danach die Sehfähigkeit wieder bei 100 Prozent liegen wird', erklärte die Lehramtsstudentin.

Zu einer Medaille hätte es für Reichert auch ohne Umweg wohl nicht gereicht. Im Ziel hatte sie 30,8 Sekunden Rückstand auf die drittplatzierte Griechin Marianna Lymperta. Gold gewann die Russin Jekaterina Seliwerstowa (1:02:34,7 Stunden) mit einem Vorsprung von 2,6 Sekunden vor der Griechin Kalliopi Araouzou.

Bei ihren nächsten Starts über 10 km am Donnerstag (16.00 Uhr) sowie im Teamwettbewerb am Freitag (16.00 Uhr) erwartet Reichert keine Probleme: 'Über 10 km wird ja im gesamten Feld geschwommen, und im Teamrennen werden die beiden Männer die Orientierungsarbeit übernehmen.' (SID)