Bild nicht mehr verfügbar.

Martin Jol will den dürstenden Ajax-Anhängern endlich wieder einen Meisterschafts-Gewinn kredenzen. Der letzte datiert aus dem Jahr 2004.

Foto: APA

Wien/Amsterdam - Am Freitag startet die niederländische Ehrendivision mit dem Gastspiel von Meister Twente Enschede in Kerkrade in die neue Spielzeit - und mit Mark Janko ist ein Österreicher an prominenter Stelle mit von der Partie. Dass Twente seinen sensationellen Durchmarsch vom letzten Jahr wiederholen könnte, daran glauben - befragt vom Fachmagazin Voetbal International - die Trainer der Erstligisten nicht. Als Favoriten gehen ihrer Meinung nach, wenig überraschend, die Allzeit-Größen Ajax Amsterdam und der PSV Eindhoven ins Rennen.

PSVs Fred Rutten setzt - offiziell - auf den Rekordmeister (29) aus Amsterdam, dessen letzter Titelgewinn bereits sechs Jahre zurückliegt: "Sie haben das höchste Budget und mit Mounir El Hamdaoui eine Garantie für Tore verpflichtet." Doch auch Twente sei stärker geworden, findet Rutten. Ehe er anmerkt: "Ich denke, dass auch wir selbst mitmitschen." Ganz ähnlich äußerte sich Martin Jol von der Konkurrenz aus der Hauptstadt, die sich in der abgelaufenen Saison nach einem äußerst spannenden Duell Twente um einen Punkt geschlagen geben musste. Und das trotz eines nur als sensationell zu nennenden Torverhältnisses von 106:20, zu dem der Goalgetter und frischgebackene WM-Vierte Luis Suarez mit 35 Treffern den größen Anteil beisteuerte. Immerhin hielten sich die Amsterdamer mit dem Cupsieg gegen Erzrivalen Feyenoord Rotterdam halbwegs schadlos.

Michel Preud'homme, der neue Chef des FC Twente, rechnet mit einer schweren Saison für den Titelverteidiger. "Unsere Gegner werden topmotiviert sein. Das bedeutet, dass unsere Spieler jede Woche einen Extra-Schritt machen müssen", so der ehemalige belgische Weltklasse-Keeper. Sein Team konnte allerdings mit dem Erfolg im Supercup-Duell mit Ajax Ende Juli bereits einen prestigeträchtigen Erfolg für sich verbuchen.  Janko laborierte nach der harten Vorbereitung an muskulären Problemen, befindet sich aber auf dem Weg der Besserung und sollte gegen Roda  im Sturm-Zentrum gesetzt sein.

Einigkeit herrschte unter den Trainern auch über den wahrscheinlichen Absteiger: Excelsior Rotterdam wird es - eben erst aufgestiegen - besonders schwer haben, die Klasse zu halten.

Feyenoord muss sparen

Der niederländische Fußballverband (KNVB) hat unterdessen erstmals die Namen von Klubs im bezahlten Fußball in der Öffentlichkeit bekannt gemacht, deren finanzielle Situation zu Sorge Anlass gibt. Dreizehn Vereine stehen demnach unter besonderer Beobachtung, darunter die fünf Erstligisten Excelsior, NEC, Roda JC, Willem II und auch das seit längerem kriselnde  Feyenoord. Die Betroffenen müssen nun einen Aktionsplan vorlegen, in dem der Weg zu finanzieller Gesundung dargelegt wird. Von Feyenoord-Seite verlautete, man habe einen solchen Plan bereits vor Monaten ausgearbeitet und sei auf dem Weg der Umsetzung schon merklich fortgeschritten. Feyenoord will demnach Personalkosten in der Verwaltung einsparen und hat einen Lohnstopp umgesetzt . Außerdem dürfen in diesem Sommer nur Spieler verpflichtet werden, die aus externen Mitteln finanziert werden. (rob)